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Polizei fasste 5 deutsche Terrorverdächtige

Heute Redaktion
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Am Samstag sind am Frankfurter Flughafen drei Deutsche nach ihrer Rückkehr aus Kenia festgenommen worden. Schon Ende August waren zwei deutsche Staatsbürger in der kenianischen Haupstadt Nairobi gefasst worden. Es soll sich bei allen fünf Männern um Mitglieder der radikalislamischen Shabaab-Miliz handeln.

Nach einem Bericht der kenianischen Zeitung "Standard" wurden die Männer in Nairobi bereits am 29. August inhaftiert. Bei den in Kenia inhaftierten Verdächtigen handle es sich um einen in Deutschland geborenen Mann und einen deutschen Staatsbürger mit somalischen Wurzeln, hieß es weiter. Sie seien erst vor kurzem aus Somalia nach Kenia zurückgekehrt und würden derzeit verhört.

Die Polizei habe daraufhin die deutschen Behörden alarmiert, die am Samstag am Frankfurter Flughafen drei weitere terrorverdächtige Deutsche erwarteten. Wie der Sender "SWRinfo" berichtete, seien die Verdächtigen am Samstag unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus Kenia von Beamten des Bundeskriminalamts in Gewahrsam genommen worden. Ihnen werde vorgeworfen, Mitglieder der radikalislamischen Shabaab-Miliz zu sein.

2012 und 2013 nach Somalia gereist

Der 26-jährige Sven N., der 28-jährige Abdullah W. und der 23-jährige Abdulsalam W. sollen in den Jahren 2012 und 2013 nach Somalia gereist und in einem Al-Shabaab-Trainingslager an Waffen ausgebildet worden sein. Später sollen sie an Kämpfen teilgenommen haben.

Die in Frankfurt inhaftierten Männer stehen im Verdacht, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitgeteilt hatte.

Keine Hinweise auf Terror-Pläne in Deutschland

Nach Informationen von SWRinfo kamen die Männer aus Ostafrika zurück, weil sie nicht weiter an den blutigen Kämpfen der Shabaab-Miliz teilnehmen wollten. Hinweise darauf, dass die Männer Anschlagspläne für Deutschland haben, gibt es dem Bericht zufolge nicht.
Die Shabaab-Miliz verfolge das Ziel, die somalische Übergangsregierung zu stürzen und ein allein auf das islamische Recht, die Scharia, basierendes Kalifat zu errichten, heißt es in einer Mitteilung der Generalbundesanwaltschaft. Daneben beteilige sich die Organisation durch Anschläge außerhalb Somalias wie auch durch professionelle Internetpropaganda am globalen Jihad. So bekannte sie sich etwa zum Überfall auf das "Westgate"-Einkaufszentrum in der kenianischen Hauptstadt Nairobi im September vergangenen Jahres.

Die Miliz will ihre eigene, strikte Auslegung des islamischen Rechts durchsetzen. Der bisherige Anführer der Gruppe kam vergangene Woche bei einem US-Luftangriff ums Leben. Al-Shabaab hat dafür Rache geschworen. Zugleich bekräftigte sie ihre Verbundenheit zur Extremisten-Organisation Al-Kaida. Zum neuen Chef der Organisation wurde Scheich Ahmad Umar Abu Ubaidah erkoren.