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Polizei nahm Anis A. im August fest, ließ ihn aber l...

Heute Redaktion
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Bild: Screenshot/Facebook

Der flüchtige Attentäter von Berlin wurde bereits im August 2016 von der Polizei in Friedrichshafen festgenommen. Damals wurden bei ihm italienische Ausweispapiere gefunden. Er ist der Polizei wegen Körperverletzung bekannt, konnte aber noch nicht angeklagt werden, weil er untergetaucht war.

Die Polizei hat auch sein Handy abgehört. Er soll sich bei einem Polizeiinformanten erkundigt haben, ob dieser Schusswaffen besorgen könnte. Ein Ermittler sagte der Zeitung "Rheinischen Post", dass es ihm unklar sei, warum Anis A. untertauchen konnte.

Laut dem Bericht soll er sich in Kleve als Ägypter ausgegeben haben. Offenbar war er den Behörden als "Problemfall" bekannt. Auch soll es zu einem Behördenchaos gekommen sein, denn das Magistrat in Kleve war nicht mehr für ihn zuständig, als er sich in Berlin aufhielt.

Schubhaft

Laut einem Bericht des "Spiegel" hätte Anis A. bereits im Juli abgeschoben werden sollen. Nach einem Beschluss des Amtsgerichts Ravensburg war der Termin für den 30. Juli anberaumt. An dem Tag wurde er offenbar auch in die Justizvollzugsanstalt der Stadt gebracht. Ob die Abschiebung erfolgte oder der Tatverdächtige nach seiner Abschiebung wieder nach Deutschland einreiste, ist derzeit unklar.

Auf den Tunesier kam die Polizei, nachdem im Führerhaus des Lkw Dokumente gefunden wurden. Der 23-Jährige gilt als Gefährder und ist laut Ermittlern brandgefährlich. Er ist Mitglied eines großen Islamisten-Netzwerkes. Laut der "Süddeutschen Zeitung" soll er Kontakte zum Salafisten-Prediger Abu Walaa unterhalten haben, der im November festgenommen worden war. In Dortmund soll er bei einem Komplizen Abu Walaas gewohnt haben, Boban S.: S. wurde festgenommen, er hatte sich zum IS bekannt und versucht, Anhänger für den bewaffneten Dschihad zu rekrutieren.

 Angriff auf BKA-Seite

Auf das Hinweisportal des Bundeskriminalamts (BKA) soll es nach dem Anschlag in Berlin einen Hackerangriff gegeben haben. Auf der Seite können Zeugen Videos oder Fotos von dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin hochladne. Am Dienstag zwischen 17:00 Uhr und 19:30 Uhr sei das Portal aufgrund einer DDos-Attacke nicht erreichbar gewesen.