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Singen beschert 111 Gläubigen Corona-Strafe

Trotz Pandemie und hartem Lockdown hielt eine Freikirche einen Gottesdienst ab. Die Polizei kam dahinter und stellte 111 Anzeigen aus.

Leo Stempfl
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Kirche in Zeiten der Pandemie, Symbolbild
Kirche in Zeiten der Pandemie, Symbolbild
picturedesk.com

In der 67.000 Einwohner zählenden Stadt Herford (Deutschland) hielt eine christliche Freikirche einen Gottesdienst mit mehr als 100 Teilnehmern ab. Wie auch in Österreich ist in Deutschland allerdings das Singen während einer solchen Veranstaltung verboten.

Insgesamt stellte die Polizei deswegen 111 Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz aus, wie der Westdeutsche Rundfunk berichtet.

Die Gläubigen trugen demnach keinen Mund-Nasen-Schutz. Auch auf das Hygienekonzept für den Gottesdienst am Samstagabend wurde verzichtet.

Gläubige versteckten sich

Als die Beamten eintrafen, ergriffen die Teilnehmer die Flucht und versteckten sich in unterschiedlichen Räumen, auch im Keller. Auf sie kommen nun hohe Geldstrafen zu.

"Religionsfreiheit hin oder her, dafür habe ich kein Verständnis. Die meisten Menschen halten sich doch an die Regeln, wir alle geben uns alle Mühe", so Bürgermeister Tim Kähler verärgert.

"Der Pastor der Gemeinde Jesu Christi, der anscheinend nur russisch spricht, gab bei einem Telefonat sein Mobiltelefon an eine Frau weiter. Diese verneinte, dass es einen Polizeieinsatz gegeben habe", schreibt der "WDR" in seinem Bericht weiter.