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Polizei warnt vor illegalen E-Liquids in Europa

Nicht nur in den USA droht Gefahr von auf dem Schwarzmarkt gekauften Liquids. Auch in Deutschland wurden entsprechende Flüssigkeiten gefunden.

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Während Züricher Drogenanlaufstellen vor künstlich aufgepepptem Gras warnen, sieht sich die deutsche Polizei mit gefälschten und brandgefährlichen E-Liquids konfrontiert. Diese seien immer häufiger mit synthetischen Cannabinoiden oder K.-o.-Tropfen versetzt.

In Nordrhein-Westfalen habe es deswegen bereits mehrere Notarzteinsätze gegeben, so das Landeskriminalamt (LKA).

"Nicht an fremden E-Zigaretten ziehen!"

Die Wirkungen der künstlich hergestellten Cannabinoide — auch bekannt als "Spice" — ähneln denen von THC (Tetrahydrocannabinol), dem berauschenden Wirkstoff von Cannabis. Sie haben jedoch häufig eine wesentlich höhere Wirkstärke.

In Nordrhein-Westfalen (NRW) besteht bei einigen Fällen weiter der Verdacht, dass auch GBL (Gamma-Butyrolacton, auch als K.-o.-Tropfen bekannt) beigemischt worden sein könnte. Ein Nachweis im Blut der Geschädigten sei bislang jedoch nicht erbracht worden, da GBL im Körper schnell abgebaut werde. Ein Nachweis der Substanz gelinge nur dann, wenn die E-Zigarette oder das E-Liquid untersucht werden könne, so das LKA.

Die Landespolizisten empfehlen E-Zigaretten-Konsumenten, Liquids unbekannter Herkunft und Qualität immer abzulehnen und nicht an fremden E-Zigaretten zu ziehen.

Fälle in Norddeutschland

Es ist nicht das erste Mal, dass es im nördlichen Nachbarland zum Missbrauch von E-Zigaretten gekommen ist. So mussten im Oktober 2019 in Bremerhaven bereits 13 Jugendliche notfallmäßig ins Krankenhaus, weil sie nach dem Dampfen an Bewusstseinsstörungen, Krampfanfällen, Herzrasen und Schwindel gelitten hatten.

Untersuchungen zeigten, dass sie ein Liquid verdampft hatten, dem synthetisches Cannabinoid in Reinform sowie ein starkes Schmerzmittel beigefügt waren.

Auch in den USA gepanschte Liquids

Die Fälle aus Bremerhaven und NRW erinnern an die Fälle aus den USA, in denen ebenfalls illegale E-Liquids zu über 50 Toten und mehr als 2100 schwer erkrankte Vapern geführt hatten.

Was genau die Gesundheitsbeschwerden hervorgerufen hat, ist immer noch nicht gänzlich geklärt. Doch laut der US-Gesundheitsbehörde gebe es "direkte Belege" dafür, dass ein aus Vitamin E gewonnenes und den E-Zigi-Liquids beigemischtes Öl – sogenanntes Vitamin-E-Acetat (Tocopherylacetat) die Gesundheitsbeschwerden hervorgerufen habe. Es sei jedoch nicht auszuschließen, dass auch weitere Chemikalien zu den Erkrankungen beitrügen.

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