Politik

19 Polizisten sichern Ungarns Grenze zu Serbien

Tausende Migranten drängen nach Europa. Innenminister Karl Nehammer schickt Ungarn 19 Polizisten zum Grenzschutz.

Heute Redaktion
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Das Arbeitstreffen am Montag früh in Nickelsdorf trug Früchte: Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) versprach seinem ungarischen Kollegen Sándor Pintér "personelle, finanzielle und materielle Hilfe" bei der Grenzsicherung. Drei Sicherheitsnetze würden zum europäischen Grenzschutz beitragen, betonte Nehammer. Das erste Netz sei der Schutz der EU-Außengrenzen, das zweite sei Hilfe für Länder auf Migrationsrouten. Das dritte Netz sei der verstärkte österreichische Grenzschutz.

Bessere Ausrüstung, bessere Taktik

Nehammer unterstrich, dass die österreichischen Behörden heute eine bessere Ausrüstung und eine verbesserte Einsatztaktik im Vergleich zur "Migrationskrise" im Jahr 2015 hätten. Zu konkreten Einsatzplänen wollte Nehammer in der Öffentlichkeit nicht ins Detail gehen, damit "gewaltbereite Migranten dies nicht ausnutzen". Für solche "irregulären Migranten" gebe es kein Durchkommen mehr.

"Lassen uns nicht erpressen"

Bezüglich der Drohung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, dass die Türkei syrische Flüchtlinge nun weiter nach Europa ziehen lasse, betonte Nehammer, dass sich die Türkei sich an den EU-Türkei-Flüchtlingspakt halten müsse. "Die EU, Österreich und Ungarn werden sich nicht erpressen lassen."

Nehammer und Pinter waren in der Polizeiinspektion Nickelsdorf zu einem Arbeitsgespräch zusammengekommen. Konkretes Ergebnis des Gesprächs: 19 österreichische Polizistinnen und Polizisten sollen in Zukunft an der ungarisch-serbischen Grenze Dienst tun. Zwei Hundeführer und ihre Tiere sollen noch dazu kommen. "Unser Ziel ist anhalten, nicht durchwinken", verkündete Nehammer. Beide Minister betonten unisono, dass die österreichischen Polizisten nicht nur die Grenzen Ungarns schützten, sondern auch für Österreichs Sicherheit sorgen.

Geschenk für die Ungarn

Nehammer (47) überreichte Sándor Pintér (71) – einem gelernten Polizisten, offiziell parteilos und Evergreen im Kabinett von Premier Viktor Orban – noch ein österreichisches Barett als Gastgeschenk. Dann bedankte sich der Ungar für die Unterstützung aus Österreich mit einem "Köszönöm szèpen" und sagte "Viszontlátásra" ("Auf Wiedersehen").