Polizistin tritt für Österreich in Sotschi an

Schneller, als die Polizei erlaubt: ÖRV Bob-Fahrerin Christina Hengster, im normalen Leben Streifen-Polizistin, feilt mit ihren Kollegen am richtigen Gerät für die Olympischen Spiele. Seit dem vergangenen Frühjahr arbeiten die österreichischen Rodler, Bob-Fahrer und Skeleton-Piloten in einem gemeinsamen "Kompetenz-Zentrum" in Innsbruck am richtigen Schliff.

Schneller, als die Polizei erlaubt: ÖRV Bob-Fahrerin Christina Hengster, im normalen Leben Streifen-Polizistin, feilt mit ihren Kollegen am richtigen Gerät für die Olympischen Spiele. Seit dem vergangenen Frühjahr arbeiten die österreichischen Rodler, Bob-Fahrer und Skeleton-Piloten in einem gemeinsamen "Kompetenz-Zentrum" in Innsbruck am richtigen Schliff.

Die neue Werkstätte ist für die Bobfahrer enorm wichtig. Nationaltrainer Manfred Maier erklärt dies mit den Kosten: "Es gibt keine freien Bobs mehr auf dem Markt, außer jenen der niederländischen Firma Eurotec. Diesen Zweier-Bob können sich zwar die Kanadier leisten, aber nicht wir Österreicher. Der kostet 90.000 Euro. So entwickelten wir und bauten einen eigenen Zweier für Christina Hengster. Das kostete uns 'nur' 50.000 Euro". Bob-Bauer und -Entwickler für die gebüritge Tirolerin Hengster ist der ehemalige Spitzenpilot Wolfgang Stampfer, der dafür nicht mehr seine private Garage ausräumen muss. "Aber auch ich selbst muss immer Hand anlegen", berichtet die Polizistin. Stundenlang arbeitete die gelernte Juristin im Sommer neben ihrem Job als Streifenpolizistin mit Schutzmaske beim Sandstrahlen oder Lackieren im Kompetenzzentrum. "Wir haben heuer eine neue aerodynamische Haube entwickelt", so Hengster.

Auch die zweifachen Olympiasieger Andreas und Wolfgang Linger betreuen dort ihr Sportgerät und bereiten es auf die Spiele in Sotschi vor. Zuletzt im deutschen Altenberg reichte es für die beiden Brüder zwar nur zu Platz fünf, doch Andreas kommentierte dies locker: "Wir waren ja mit einem Trabi unterwegs. Für Sotschi packen wir dann den Porsche aus."