Wirtschaft

Pornokonsum beeinflusst die Arbeitsmoral

Bei Pornokonsum soll nicht nur einen Zusammenhang mit dem Sexualverhalten sondern auch mit der Arbeitseinstellung geben.

Heute Redaktion
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60 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage geben an wenigstens schon einmal während der Arbeitszeit Pornos angeschaut zu haben. Insbesondere bei Jugendlichen stieg der Pornokonsum in den letzten Jahren stark an. Der Konsum von Pornos kann sich, wie die Ergebnisse einer Erhebung von Wissenschaftlern der Birgham Young University zeigen, nicht nur auf das Privat- sondern auch das Berufsleben auswirken und zu unethischen Verhaltensmustern führen.

"Pornografie wird oft als ein Thema behandelt, das nur Personen und Beziehungen außerhalb eines geschäftlichen Kontextes betrifft", erklärt Studienko-Autorin Melissa Lewis-Western in einer Pressemitteilung.

Mehr Bereitschaft zu Arbeitsverweigerung und Lügen

Das Experiment wurde mit 200 Teilnehmern durchgeführt. Zusätzlich wurden 1000 weitere Personen einer Befragung unterzogen. Eine Gruppe sollte sich an das letzte Mal erinnerten, wo sie Pornos angeschaut hatten, die andere an das letzte Training. Im Anschluss daran sollten beide Gruppen ein langweiliges Video ansehen. Die Aufmerksamkeit derer, die sich an den Pornokonsum erinnerten, war deutlich weniger ausgeprägt als bei der Kontrollgruppe. 21 Prozent sahen das Video nicht zu Ende, gaben aber an es sich vollständig angeschaut zu haben. In der Kontrollgruppe waren es nur 8 Prozent. Statistisch betrachtet bedeutet das eine Zunahme von 163 Prozent.



Porno-Schauer können sich weniger konzentrieren

"Arbeit setzt einen angemessenen Energieaufwand, zum Beispiel Konzentration, Tempo und Ähnliches, voraus. Die Erregung, die beim Konsum von pornografischen Inhalten verspürt wird, vor allem die vorangehenden Fantasien und Gedanken, ziehen der Arbeitsenergie Kapazitäten ab", sagt Psychologin Gerti Senger im Interview mit pressetext. "Außerdem hat das Suchtpotenzial des Pornokonsums einen leistungsmindernden Effekt und möglicherweise auch einen negativen Einfluss auf Kontakt- und Kopperationsbereitschaft mit Arbeitskollegen."

Die Wissenschaftler vermuten, dass das Verhalten der Angestellten durch die Konsumtion vermehrt unethisch sein könnte, weil eine erhöhte Neigung der Entmenschlichung feststellbar wäre

(GA)