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Poroschenko bat USA um schützende Hand

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat die USA am Donnerstag in seiner Rede vor dem Kongress in Washington um Schutz vor der militärischen Bedrohung aus Russland gebeten. Barack Obama lehnt die Forderung nach Waffenlieferungen weiterhin ab. Unterdessen telefonierte Bundeskanzler Werner Faymann mit Wladimir Putin.

mit Wladimir Putin.

Die USA müssten seinem Land einen "besonderen Sicherheits- und Verteidigungsstatus" gewähren und es damit stärker an die NATO heranführen, sagte Poroschenko am Donnerstag bei einer gemeinsamen Sitzung von Senat und Repräsentantenhaus.Die Abgeordneten erhoben sich mehrfach applaudierend.

Poroschenko: Mit Decken lässt sich kein Krieg gewinnen

Poroschenko bezeichnete die russische "Aggression gegen die Ukraine" als "Bedrohung für die weltweite Sicherheit". Der Staatschef bat auch um mehr Unterstützung für die ukrainischen Streitkräfte. "Angesichts der heutigen Situation muss sich die Demokratie der Ukraine auf eine starke Armee verlassen können", sagte er. Mit "Decken und Nachtsichtgeräten" allein lasse sich kein Krieg gewinnen.

Die ukrainische Armee benötige "mehr militärische Ausrüstung, tödliche und nicht-tödliche", erklärte Poroschenko, der später zu einem Treffen mit Präsident Barack Obama im Weiße Haus erwartet wurde. Nach Angaben aus Washingtoner Regierungskreisen lehnt Obama die ukrainische Forderung nach Waffenlieferungen aber weiter ab.

Auch den Wunsch der Ukraine, mit dem Status eines Nicht-Mitgliedstaats der NATO seine Beziehungen mit der Militärallianz zu vertiefen, werde der US-Präsident nicht erfüllen, sagte ein ranghoher US-Vertreter. Kiew habe bereits ein enges Verhältnis zur NATO mit einer Sicherheitszusammenarbeit und gemeinsamen Manövern. Der Status als Nicht-Mitglied würde keine neuen Vorteile bringen.

Allerdings kündigte das Weiße Haus an, dass die Ukraine zusätzliche Unterstützung für ihre Sicherheitskräfte im Umfang von 46 Millionen Dollar (35 Millionen Euro) erhalten werde. Die Mittel sollen an die Armee und den Grenzschutz in dem osteuropäischen Land fließen. Darüber hinaus stelle die US-Regierung weitere sieben Millionen Dollar für humanitäre Hilfe bereit.

Poroschenko wurde seltene Ehre zuteil

Ausländische Staats- und Regierungschefs bekommen nur selten die Möglichkeit, sich in einer Rede an den US-Kongress zu wenden. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, John Boehner, hatte die Einladung Poroschenkos als "ein weiteres Signal unseres unerschütterlichen Bekenntnisses zu den Ansprüchen seines Volkes" bezeichnet.