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Wiener Bodypainterin: "Male mich selbst an"

Heute Redaktion
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Iris Pfeiffer (30) ist eine österreichische Bodypainterin, die in Barcelona lebt. "Heute" erzählt sie, wie sie den Lockdown in Spanien erlebt.

Iris Pfeiffer ist 30 Jahre alt. Sie arbeitete früher als Friseurin und Kosmetikerin in Wien. Dann zog sie nach Barcelona und entdeckte ihre Leidenschaft für die Kunst des Bodypainting. Sie absolvierte in Barcelona die Airbrush Kunstschule. 2018 gewann sie ihren ersten Online-Wettbewerb, 2019 assistierte sie der Weltmeisterin. Heute gilt sie als eine der talentiertesten Bodypainterinnen, davon überzeugt sie ihre Insta-Community. Dieses Jahr hätte sie in Kärnten an der Bodypainting-WM teilnehmen sollen. Jetzt ist alles anders....

Wie hast Du den Lockdown in Spanien erlebt? Wie streng waren oder sind die Bestimmungen?

Wir sind hier im Lockdown seit sieben Wochen. Am Wochenende durften wir das erste Mal wieder im Freien spazieren gehen oder Sport treiben. Zur Ausübung dieser Aktivitäten gibt es Zeitfenster wie auch örtliche Beschränkungen. Es ist erlaubt, zwischen 06.00 und 10.00 sowie zwischen 20.00 und 23.00 Uhr aus dem Haus zu gehen und sich bei Spaziergängen bis zu einem Kilometer vom Wohnsitz zu entfernen. Beim Sport darf die Wohngemeinde nicht verlassen werden.

Die Bestimmungen sind sehr streng. Für mich persönlich ist es aber nicht so schlimm. Ich beschäftige mich jeden Tag. Mein Hund leidet mehr als ich.

Hast du daran gedacht nach Österreich zu fahren?

Nein, eigentlich nicht! Sicher wäre es besser gewesen in Österreich zu sein, aber ich habe hier auch einen Hund!

Wie beschäftigst du dich?

Ich male und zeichne jeden Tag. Ich habe keine Models, daher male ich mich selbst jeden Tag an. Auf meinem Instagram-Account sieht man das sehr gut.

Wie hat die Coronakrise deine berufliche Situation verändert?

Leider kann ich seit der Coronakrise nicht mehr arbeiten. Meine Arbeit findet vor allem in der Nacht statt – bei Parties oder im Nachtleben. Wir wissen gar nicht, wie es in dieser Branche weitergehen soll.

Wie lange hast du dich auf die Weltmeisterschaft vorbereitet? Gibt es schon einen Plan B?

Das World-Body-Painting Festival in Klagenfurt findet jedes Jahr statt. Dieses Jahr wäre es von 9. bis 11. Juli gewesen. Ich habe mehr als 11 Monaten an meinem Projekt dafür gearbeitet.

Prothesen und die Deko-Materialien für das Bodypainting sind zeitaufwendig. Die Weltmeisterschaft wird auf 2021 verschoben. Dieses Jahr gibt es vielleicht ein kleines Online-Event, aber das steht noch nicht fest.

Wie kannst du jetzt überleben?

Ich lebe von meinem Ersparten und auch von dem, was ich online verkaufe.

Wie denkst du, kann es mit dem Bodypainting weitergehen?



Ich denke, dass sich alles normalisieren wird – früher oder später. Und dann wird auch wieder Bodypainting gefragt sein.

Hast du einen Plan B, wie es für Dich nun weitergehen kann?

Seit dem Lockdown habe ich angefangen, Fotos von meinen Bodypaints auf fineartamerica.com zu verkaufen! In Zukunft möchte ich auch mehr Airbrush Portraits online verkaufen oder auch auf Bestellung machen.

Was wünscht du dir für die Zukunft?

Ich würde mir wünschen, dass Menschen anfangen mehr umweltbewusst zu denken, bewusster zu leben. Diese Zeit sollte uns etwas lehren: Lasst uns netter zu Mitmenschen und Tieren sein! Jeder Einzelne von uns, kann etwas verändern!