Wirtschaft

Enormer Preisunterschied bei neuen Mietwohnungen

Die Kostenunterschiede zwischen neuen privaten und sozialen Mietwohnungen erreichen bis zu 240 Euro im Monat.

Heute Redaktion
Teilen

Wer in Ballungszentren wie Wien eine private Mietwohnung mietet, muss gleich einmal um rund 240 Euro im Monat mehr blechen als für eine soziale Mietwohnung. Das zeigt eine aktuelle, von der AK beauftragte Sonderauswertung des Mikrozensus 2017 für Österreich und Wien. „Damit Wohnen leistbar wird, brauchen wir rasch eine Mietrechtsreform mit tauglichen Obergrenzen. Zudem muss mehr gebaut werden", fordert AK-Präsidentin Renate Anderl.

Die Bruttomieten bei privaten Neuverträgen sind österreichweit in den vergangenen neun Jahren um 35 Prozent gestiegen. Die Hauptmietzinse legten in diesem Zeitraum um 40 Prozent zu, die Betriebskosten hingegen lediglich um 18 Prozent. Zum Vergleich: Die allgemeine Teuerung belief sich in diesem Zeitraum auf 17 Prozent.

In Wien erhöhten sich vergleichsweise die Mieten brutto ebenfalls um 40 Prozent. Die Hauptmietzinse legten dabei um 49 Prozent zu, während die Betriebskosten nur um zwölf Prozent stiegen.

Picture

„Neue private Mietverträge sind teuer", sagt Anderl. „Für junge Menschen, aber auch für Familien wird es immer schwieriger, eine leistbare Wohnung zu finden. Immerhin sind die Kostenunterschiede zwischen privaten und sozialen Mietwohnungen enorm: Für eine 70 Quadratmeter Privat-Mietwohnung etwa in Wien fallen gleich einmal rund 240 Euro im Monat mehr an."

Wien nicht Spitzenreiter

Nach dem Immobilienpreisspiegel der Wirtschaftskammer sind private Mietwohnungen in Salzburg, Innsbruck und Bregenz noch teurer als in Wien. In Graz und Linz sind die Mieten - laut Mikrozensus - gleich hoch wie jene in Wien.

Außerdem fordert die AK: Weg mit der Maklerprovision – diese sollen wie in Deutschland VermieterInnen statt MieterInnen zahlen. Befristungen sollen eingeschränkt werden.

In Österreich gibt es rund 1,64 Millionen Hauptmietverhältnisse, davon rund 711.000 in privaten Mietwohnungen, 645.000 in gemeinnützigen Bauvereinigungen und knapp 283.000 in Gemeindewohnungen.

(GP)