Klimaschutz

Premiere: Religionen sind vereint fürs Klima

Im Zuge des Klimavolksbegehrens rufen die Vertreter der großen Religionsgemeinschaften in einem offenen Brief zu einer mutigen Klimapolitik auf.

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Religionen ziehen gemeinsam an einem Strang: Das Klimavolksbegehren beeinflusst die Kommunikation zwischen den einzelnen Konfessionen positiv.
Religionen ziehen gemeinsam an einem Strang: Das Klimavolksbegehren beeinflusst die Kommunikation zwischen den einzelnen Konfessionen positiv.
Klimavolksbegehren

Das Klimavolksbegehren befindet sich gerade in der finalen Woche. Es scheint auch Religions-verbindend zu wirken. Erstmals in der Geschichte stehen die Glaubensgemeinschaften in Österreich geschlossen für ein gemeinsames Ziel ein: Sie rufen in einem offenen Brief zum Unterscheiben des Volkbegehrens auf.

"Wir haben die Welt ausgebeutet - es liegt an uns, den Trend umzukehren"

Und dabei finden sie klare Worte: “In den vergangenen Jahrzehnten haben wir die Welt und ihre natürlichen Ressourcen über die Maßen ausgebeutet. Die Folgen sind weltweit schmerzlich spürbar. Es liegt an uns, diesen Trend umzukehren und uns für die Bewahrung der Schöpfung, mehr Klimagerechtigkeit, eine nachhaltige Wirtschaft einzusetzen",," betont Kardinal Christoph Schönborn OP, Römisch-katholische Kirche Österreich.

“Wir stehen in der Pflicht, das ökologische Gleichgewicht wiederherzustellen”

Zustimmung erhält er von Ümit Vural, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreich: „Ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur ist damit auch Ausdruck einer gesunden Gottesbeziehung." Er mahnt: ""Wir stehen gemeinsam in der Pflicht, den bereits entstandenen Schaden abzuwenden und das ökologische Gleichgewicht für die uns folgenden Generationen wiederherzustellen."

"Wie wir jetzt handeln, entscheidet über das Leben zukünftiger Generationen auf der Erde"

Gerhard Weißgrab, Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft, ruft ebenfalls zu klimaschützendem Verhalten auf: "Wenn wir genau hinschauen, dann erkennen wir einen Wandel in der Natur, der ganz wesentlich von Menschen mitbeeinflusst wird. Dieser Wandel bewirkt eine Entwicklung, die weder für die Natur selbst, noch für Menschen und Tiere gut ist. Leider wird diese unheilsame Entwicklung immer schneller und die Zeit drängt, wenn wir etwas dagegen tun wollen. (...) Es ist Zeit zum Handeln und Verantwortung zu übernehmen."

"Schutz der Umwelt leitet sich aus der Tora und aus dem Hausverstand ab”

„Wie wir mit der Erde umgehen, ist eine der wichtigsten Zukunftsfragen. Die vom Menschen verursachte Veränderung des Klimas kann nicht ignoriert werden”, sagt Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien.

“Wir stehen in der Verantwortung, unser Handeln im Sinne der Klimagerechtigkeit zu gestalten”

Auch für Michael Chalupka, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. Österreich, ist Klimaschutz unmittelbar aus der Religion ableitbar: " Die Freiheit der Menschen Mitschöpfer zu sein, bedeutet auch immer eine Verantwortung der Schöpfung und dem Schöpfer gegenüber."