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Profi-Radlerin lag zwei Minuten am Boden - keiner half

Heute Redaktion
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Die Profi-Radfahrerin Annemiek van Vleuten nahm am olympischen Straßenrennen in Rio teil, als sie schwer stürzte. Die 33-Jährige blieb über den Randstein gebeugt liegen, bewegte sich nicht. Zwei Minuten lang kam ihr niemand zu Hilfe.

Neben den offiziellen Aufnahmen ist nun auch ein Video aus einer alternativen Perspektive aufgetaucht, das zeigt, wie lange es dauert, bis der Verletzten geholfen wird.

Mehrere Minuten dauerte es, bis ihr geholfen wird. Auch derjenige, der das Video gedreht hat, steht in der Kritik. Anstatt zu filmen, hätte er der Frau schließlich selbst helfen können.

Van Vleuten geht es nach dem Sturz den Umständen entsprechend gut, sie hat einige Verletzungen und Brüche. Auf Twitter informierte sie ihre Fans über ihren Zustand und zeigte sich enttäuscht, dass das "beste Rennen ihrer Karriere" so ein abruptes Ende nahm.

Kritik

Doch nicht nur an der unterlassenen Hilfeleistung des Filmers gibt es Kritik. Teamkollegen der Verunfallten sagten nach dem Rennen: "Das sah übel aus. Ich dachte schon, sie ist tot." Der Ex-Bahnradfahrer Chris Boardman machte die Organisatoren verantwortlich: "Das war kein technischer Fehler. Es ist einfach eine sehr gefährliche Stelle. Das heißt, dass die Leute, die die Strecke begutachtet haben, die Gefahr verkannt haben. Ich bin richtig böse, man hätte das verhindern können. Aber man wollte die Strecke offenbar so gefährlich haben", meinte er zu "focus.de".