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Profi vergleicht "Corona-Kick" mit Tschernobyl

Heute Redaktion
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Bild: imago images

Corona-Krise hin oder her, in Weißrusslands Liga rollt weiterhin der Fußball. Jetzt wenden sich die Fans aber ab und ein Russland-Legionär erhebt schwere Vorwürfe.

Weißrusslands Staatschef Alexander Lukschenko sieht in der Coronavirus-Pandemie nur eine "Psychose" – auch wenn sich bereits mehr als 2.200 seiner Untertanen infiziert haben. Also lässt der "letzte Diktator Europas" seine Fußballer auch weiterhin in der Profiliga dem runden Leder nachlaufen.

Sehr zum Ärger von Nikolaj Solotow, einem Weißrussen, der als Legionär für Ural Jekaterinburg im russischen Oberhaus kickt. In einem Interview mit "tribuna.com" vergleicht er die Lage mit jener beim Atomdesaster 1986 in Tschernobyl.

Damals versuchte die einstige Sowjetmacht, das Ausmaß des Unfalls lange Zeit zu verheimlichen. "Niemand weiß wirklich, wie viele Leute krank sind, wo sie sind und wie sie behandelt werden", klagt Solotow die Ungewissheit in Sachen Coronavirus in seiner Heimat an. "Hat sich in 34 Jahren wirklich nichts verändert?"

"Bleiben wir zuhause, schützen wir uns"

Doch Solotow ist bei weitem nicht der einzige, der mittlerweile ein Ende der öffentlich ausgetragenen Spiele samt Zuschauern fordert. Auch immer mehr Klubs und Fans sprechen sich für einen Abbruch der Liga aus.

"Bleiben wir zuhause, reduzieren wir die Ansteckungsgefahr, schützen wir uns und unsere Lieben", hieß es etwa in einem Statement von Erstligist Neman Grodno. Die Fans des Vereines hatten bereits vor rund zwei Wochen zum Boykott der Spiele aufgerufen. Einzig Lukaschenko will davon aber nichts wissen...