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Proksch: "Ich bekam 100 Schilling für Gold!"

Heute Redaktion
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Mit 100 Jahren noch einmal richtig durchstarten! Vor zwei Wochen gewann Alfred Proksch bei der Senioren-Leichtathletik-WM in Lahti (Fin) Gold im Kugelstoßen und Diskuswerfen. 2,84 und 5,61 Meter reichten dem rüstigen Oldie für Platz eins. Heute besuchte den Olympia-Sechsten (1936) in seiner Wohnung im dritten Wiener Bezirk.

Die Hausarbeit ist sein Fitnessprogramm. Zwei Stunden - und das jeden Tag, erzählt der aktive Maler und Leichtahlet. Hunderte Bilder zieren seine Altbauwohnung, Tausende Medaillen sind in Kästen verstaut. Alfred Proksch wurde 1936 in Berlin Olympia-Sechster im Stabhochsprung. Ein Jahr später gewann er bei den British Games in London Gold. 4,118 Meter - mit einem geborgten Stab, erzählt der gelernte Grafiker.

90.000 Menschen jubelten mir zu. Von meinem damaligen Chef bekam ich für die Goldene 100 Schilling. Zum Vergleich: Sprintrakete Usain Bolt cashte für den Sieg über 100 Meter 115.000 Euro. Alfred Proksch verfolgt Bolts Erfolge und die Doping-Diskussionen. Auch bei den Senioren wird gedopt, sagt er. Ein Finne trinkt immer Schnaps vor den Versuchen.

Und warum ist er mit 100 Jahren so rüstig und topfit? Weil ich das Leben liebe und mir jeden Tag neue Ziele setze.

Martin Huber