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Protest gegen Hotelbau auf Mussolinis KZ-Insel

Heute Redaktion
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Der Umbau alter Gebäude zu Hotels ist an und für sich nichts ungewöhnliches. In Montenegro sorgen Pläne einer ägyptischen Investmentfirma, die vom italienischen Diktator Benito Mussilini als Konzentrationslager genutzte Insel Mamula in ein Urlaubsresort zu verwandeln, für Proteste.

Wer in die Bucht von Kotor gelangen will, kommt an der kleinen Insel Mamula vorbei. Das 6,3 Kilometer von der Stadt Herceg Novi entfernte Eiland hat einen Durchmesser von nur 200 Metern, darauf befindet sich ein Fort aus dem 19. Jahrhundert. Es wurde während der österreichisch-ungarischen Monarchie von General Lazarus von Mamula errichtet. Diktator Mussilini nutzte die Insel seit 1942 als Gefängis, die Insassen wurden brutal gefoltert.

Mittlerweile ist die Insel seit Jahren verlassen und die Bauwerke zerbröckeln allmählich. Das soll sich ändern, denn Montenegro hat die Insel für 49 Jahre an die schweizerisch-ägyptische Firma Orascom vermietet. Das Investmentunternehmen will die einstige Alptraum-Insel in ein Urlaubsparadies verwandeln.

Um mehrere Millionen Euro soll ein Luxushotel mit Marina, Spa und Fortgehmöglichkeiten aus dem Boden gestampft werden. Ein schlechtes Gewissen, eine Urlaubsidylle auf dem Boden eines ehemaligen Konzentrationslagers zu errichten, hat die Firma nicht. Ehemalige Insassen hätten den Plänen zugestimmt.Doch die Unternehmer haben die Rechnung ohne die Angehörigen ehemaliger In assen gemacht. Diese verurteilen die Pläne und fordern anstelle eines Hotel-Neubaus die Errichtung einer Gedenkstätte.