Wirtschaft

Proteste gegen EVN reißen nicht ab

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Valentina Petrova (AP)

In Bulgarien reißen die Proteste gegen hohe Stromrechnungen und ein Monopol von ausländischen Stromanbietern wie der niederösterreichischen EVN nicht ab. Aufgebrachte Menschen forderten am Sonntag auch den Rücktritt der bürgerlichen Regierung von Ministerpräsident Boiko Borissow. Der Vorwurf lautet, sie unternehme "nichts gegen die Monopolisten".

In Bulgarien reißen die Proteste gegen hohe Stromrechnungen und ein Monopol von ausländischen Stromanbietern wie der niederösterreichischen EVN nicht ab. Aufgebrachte Menschen forderten am Sonntag auch den Rücktritt der bürgerlichen Regierung von Ministerpräsident Boiko Borissow. Der Vorwurf lautet, sie unternehme "nichts gegen die Monopolisten".

In der Hauptstadt Sofia kam es auch zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten. Nach Protesten vor dem Wirtschaftsministerium und dem Parlament wollten die Menschen auch vor dem Präsidialamt demonstrieren.

Tausende Bulgaren protestierten erneut im ganzen Land gegen das Monopol von ausländischen Unternehmen bei der Stromversorgung des EU-Landes. Dabei forderten sie unter anderem, dass Bulgarien die Stromnetze von EVN sowie von CEZ und Ernego Pro (beide Tschechien) in dem Land nationalisiert. Die Demonstranten in Sofia stellten Regierungschef Boiko Borissow ein Ultimatum, die bulgarische CEZ-Struktur bis kommenden Freitag zu verstaatlichen.

Menschenmenge vor EVN-Zentrale

Vor der EVN-Zentrale in der zweitgrößten Stadt Plowdiw drohte eine aufgebrachte Menschenmenge, das Unternehmen zum Rückzug aus Bulgarien zu zwingen. Die Verbraucher klagten über aus ihrer Sicht überhöhte Rechnungen, die in vielen Fällen höher seien als eine Monatsrente. Die EU hat Bulgarien mit Sanktionen gedroht, weil in dem Balkanland die Liberalisierung im Energiebereich verzögert wird.

Im Internet organisierte Proteste gab es in mehr als 20 Städten. Die Aktionen hatten am vergangenen Sonntag begonnen. Sie sollen am Montag weiter gehen. Der auf Druck aus Brüssel entlassene Chef der Energie-Kontrollbehörde, Angel Semerdschiew, sprach im Staatsradio unter anderem über ein "Systemproblem beim Ablesen des Stromverbrauchs".