Gesundheit

Psoriasis und Impfung: Das sollten Betroffene wissen

Eine neue Plattform gibt Betroffenen Antworten auf die häufigsten Fragen zu Schuppenflechte und Corona-Impfung.

Sabine Primes
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Auch mit einer Psoriasis-Erkrankung wird die Corona-Impfung empfohlen.<br>
Auch mit einer Psoriasis-Erkrankung wird die Corona-Impfung empfohlen.
Getty Images/iStockphoto

Österreichweit leiden etwa 250.000 Menschen an Psoriasis, auch bekannt als Schuppenflechte, einer genetisch bedingten, chronisch-entzündlichen Autoimmunerkrankung. Die Erkrankung tritt häufig in Schüben auf und beeinträchtigt die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zum Teil erheblich. Da Psoriasis eine chronische Krankheit ist, erhalten Betroffene meistens Langzeittherapien, die das Immunsystem unterdrücken oder beeinflussen. So können Krankheitsschübe abgemildert oder sogar verhindert werden. Impfungen sollen das Immunsystem hingegen aktivieren und dazu anregen, Antikörper gegen eine Infektion oder Erkrankung zu bilden. Für Psoriasis-Betroffene sind daher gesicherte Informationen zum Thema Impfen in Kombination mit ihrer Therapie besonders wichtig.

Da die Corona-Impfung das Immunsystem beansprucht, kann das bei Psoriasis-Patienten zu Verunsicherung über die Impfentscheidung führen. Nun informiert die Psoriasis-Informations-Kampagne „Lass dich anschauen“ auf der Website www.lassdichanschauen.at und auf Social Media über aktuelle Empfehlungen und was Betroffene über die Corona-Impfung wissen sollten.

„lassdichanschauen.at“ gibt Antworten

Die Psoriasis-Informations-Kampagne „Lass dich anschauen“ greift nun die häufigsten Fragen von Patientinnen und Patienten rund um die Corona-Impfung auf: Das Pharmaunternehmen Amgen hat gemeinsam mit dem Wiener Dermatologen Dr. Johannes Bisschoff Antworten auf die häufigsten Fragen rund um die Corona-Impfung zusammengetragen.

Was muss ich bei der Impfung besonders beachten?
Wichtig ist, dass man zum Zeitpunkt der Impfung gesund ist, also nicht an einer Erkältung, Grippe oder akuten COVID-19-Infektion leidet. Wenn man an einer rheumatischen Erkrankung leidet und eine immunsuppressive Therapie erhält, wird die Impfung nicht während eines schweren Schubs empfohlen, sondern in einer stabilen Erkrankungsphase. Es ist ratsam, sich vor und nach der Impfung zu schonen und besonders Alkoholkonsum, Sport und anstrengende Aktivitäten zu meiden. Im Grunde gelten alle Empfehlungen wie bei jeder anderen Impfung auch.

Reicht es nicht, wenn ich gegen Grippe geimpft bin?
Leider nicht. Es ist jedoch bekannt, dass Personen mit Grippeimpfung interessanterweise geringfügig weniger häufig an COVID-19 erkranken. Es gibt dazu Daten, dass die Grippeimpfung wahrscheinlich einen sehr leichten Schutz mit sich bringt. Das Immunsystem wird insgesamt stimuliert, aber wir reden von zwei verschiedenen Erkrankungen. Das bedeutet, wenn man gegen die eine geimpft ist, wirkt sich das nicht auch auf die andere aus.

Was ist das größere Risiko für Psoriasis-Patienten: (Schwer) an Covid-19 zu erkranken oder sich impfen zu lassen?
Mittlerweile kommen bei sehr vielen Personen diverse Spätfolgen einer COVID-19-Erkrankung zum Vorschein. Auch junge Patientinnen und Patienten leiden oftmals an schweren Folgeerkrankungen und bleibenden Schäden im kardiovaskulären Bereich, in der Lunge oder in den Gefäßen. Derzeit geht man davon aus, dass alle aktuell zugelassenen Impfstoffe sicher und wirksam für Psoriasis-Patienten sind und empfehlen daher, sich impfen zu lassen.

Soll ich mit meiner Therapie pausieren, um mich impfen zu lassen?
Das wird derzeit nicht empfohlen. Für genauere Informationen sollte man sich jedoch vom behandelnden Arzt beraten lassen, da es einzelne Medikamente gibt, die kurzfristig pausiert werden sollten. Das ist aber eher die Ausnahme, in den meisten Fällen wird die Therapie fortgeführt. Generell empfiehlt sich für Impfungen das mittlere Behandlungsintervall, wenn man also alle vier Wochen eine Therapie erhält, ist nach zwei Wochen ein guter Zeitpunkt für die Impfung. Aber auch das sollte man mit dem behandelnden Arzt auf jeden Fall abklären.

Regelmäßiges Waschen und Desinfizieren der Hände: Soll ich diese Maßnahmen einhalten oder schade ich damit meiner Haut?
Auf jeden Fall sollten die Hände regelmäßig gewaschen und desinfiziert werden, denn nur so können wir uns vor COVID-19 schützen. Idealerweise direkt nach dem Waschen und Desinfizieren konsequent eincremen, um die Haut zu pflegen und zu schützen. Einweg-Schutzhandschuhe sind hingegen nicht zielführend, diese schaden der Hautbarriere mehr und können eine Hauterkrankung sogar verschlimmern. Daher: Hände waschen, desinfizieren und gut eincremen. Das ist für die Hautbarriere am gesündesten und bietet zudem Schutz vor Viren und Bakterien.