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Putin zu Luftschlägen gegen IS in Syrien bereit

Heute Redaktion
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Russlands Präsident Wladimir Putin bereitet einem Medienbericht zufolge Luftschläge gegen die Extremistenmiliz (IS) in Syrien vor. Putin würde auf eigene Faust losschlagen, sollten die USA seine Bemühungen um ein gemeinsames Vorgehen zurückweisen, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Indes will die deutsche Kanzlerin Angela Merkel Gespräche mit Diktator Baschar al-Assad führen.

Russlands Präsident bereitet einem Medienbericht zufolge Luftschläge gegen die Extremistenmiliz (IS) in Syrien vor. Putin würde auf eigene Faust losschlagen, sollten die USA seine Bemühungen um ein gemeinsames Vorgehen zurückweisen, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Indes will die deutsche Kanzlerin Angela Merkel Gespräche mit Diktator Baschar al-Assad führen.
Rund 30 Kampfflieger, fast 2.000 Soldaten: Wladimir Putin, der Assad unterstützt, schickt seit Tagen Truppen nach Syrien im Kampf gegen den Terrorismus. Die syrische Luftwaffe benutzt eigenen Angaben zufolge seit knapp einer Woche neue russische Jets. 

"Wir helfen jenen, die gegen den Islamischen Staat kämpfen", sagte eine Sprecherin des russischen Außenministeriums. Auch einen Kampfeinsatz russischer Truppen in dem Bürgerkriegsland schließt der Kreml nicht aus. Putin bevorzuge eine militärische Abstimmung mit den USA, dem Iran und der syrischen Armee.

Parallel dazu solle der Weg für einen politischen Wandel in Syrien geebnet werden, der auf eine Zukunft ohne den von Russland gestützten Präsidenten Bashar al-Assad abziele. Dies ist auch eine zentrale Forderung der US-Regierung. Der Agentur zufolge ist Putin frustriert darüber, dass sich die USA zu seinem Vorschlag bedeckt halten.

Merkel will mit Assad sprechen

Kanzlerin Merkel bringt erstmals direkte Gespräche mit Diktator Assad ins Spiel, wie sie beim EU-Sondergipfel zur ankündigte. Es müssten aber auch andere Akteure in der Region einbezogen werden, wie Iran oder Saudi-Arabien. Ein Zugehen auf Assad wäre eine Kehrtwende in der Syrien-Politik des Westens. Bisher lehnen insbesondere die USA eine Zusammenarbeit mit dem Diktator ab, Washington fordert seinen Sturz. 

Der Bürgerkrieg in Syrien gilt als Hauptursache für die europäische Flüchtlingskrise. Sowohl die Gewalt der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) als auch Bomben des Assad-Regimes treiben Millionen Menschen in die Flucht. Viele sind schon in den vergangenen Jahren in Nachbarländer geflohen und machen sich nun angesichts der anhaltenden Gewalt in ihrer Heimat und der schlechten Versorgungslage in den überfüllten Flüchtlingslagern Richtung Europa auf.

Das erhofft sich Putin

Russland würde über Syrien direkten Zugang zum Mittelmeer und in den Nahen Osten bekommen. Putin will deswegen verhindern, dass der Machthaber von Syrien gestürzt wird. Moskau würde sich mit einer Militärinvasion Einfluss in der Region für die Zeit nach dem Bürgerkrieg sichern. Kontrollierten die Dschihadisten die Region,so würden sie ihr Einflussgebiet in den Nordkaukasusausdehnen. Vor allem Tschetschenien und Dagestan gelten als Brutstätte von Islamisten, die sich auch gegen Moskau auflehnen.

Als Partner im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus würde Russland sein Image, das sich durch die Annektierung der Krim im Westen verschlechtert hat, aufpolieren. Der Kremlschef kalkuliert sicher auch mit einer Aufhebung der Strafmaßnahmen.
Stationierung der russischen Armee:


Laut "Syrischer Beobachtungstelle für Menschenrechte" werde der Militärflughafen in Latakia, wo sich seit Jahrzehnten ein kleiner, russischer Militärstützpunkt befindet, ausgebaut.
 Das Fachmagazin "" schreibt unter Berufung auf Satellitenbilder, dass Syrien zwei neue Stützpunkte nördlich des Flughafens von Latakia vorbereite, um dort möglicherweise russisches Kriegsgerät unterzubringen. Die Bilder würden zeigen, dass am Waffenlagerhaus Istamo sowie am Militärkomplex al Sanobar etwa neue Gebäude gebaut würden und das Gelände gepflastert werde. Auch gebe es dort die gleichen Zelte, wie sie vom russischen Militär benutzt würden.

Waffen der russischen Armee:


Laut US-Außenminister John Kerry deuten die in Syrien stationierten Flugzeuge darauf hin, dass es sich um "Schutzgerät" handele, einige Jets lassen die Vermutung auf "langfristige Intentionen" der Russen zu. Derzeit sollen sich rund 28 Militärflieger in Syrien befinden.
Ranghohe Quelle der syrischen Armee sagten zuvor, Moskau habe mind. fünf Kampfjets, Aufklärungsflugzeuge und "hochentwickeltes Militärmaterial" für den Kampf gegen den IS geliefert. Laut "IHS Jane's International Defence Review" handelt es sich um vier Mehrzweckkampfjets vom Typ Su-30SM, zwölf Bodenkampfflugzeuge vom Typ Su-25 und zwölf Frontbomber vom Typ Su-24M. Dazu kommen aktuell schätzungsweise 1.700 Soldaten, deren Zahl auf 2.000 erhöht werden soll.