Putinismus ohne Putin: Wer regiert Russland nach Putin?

Wie in einer ausführlichen Analyse von der "Heute“ dargelegt, versucht Vladimir Putin derzeit das Image des starken Führers aufrecht zu erhalten. Der russische Präsident gilt seit Jahren als einer der mächtigsten Männer der Welt, über eine mögliche Nachfolge des Autokraten ist wenig bekannt.

Putin demonstriert an der ukrainischen Grenze Stärke 

Eine mögliche Invasion Russlands in der Ukraine gilt derzeit als wohl größte militärische Gefahr für Europa. Seit Monaten lässt Putin seine Truppen an der Grenze aufmarschieren und präsentiert mit mehr als 100.000 Soldaten militärische sowie symbolische Stärke.

Der Mann, der den Zerfall, der Sowjetunion als "größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet hat“, könnte das Rad der Zeit als zurückdrehen. Doch auch Putin selbst wird keine Ewigkeit an der Macht vergönnt sein. Stolze 69 Jahre ist der Kreml-Chef schon alt.

Wie es nach Putin weiter geht, kann noch niemand sagen. Obwohl er in den letzten Jahren stark an Zustimmung eingebüßt hat, gilt eine Revolution gegen ihn als nahezu ausgeschlossen. Die mächtigen russischen Oligarchen, die nicht gerade eine falsche Nichte auf Ibiza urlauben lassen, halten dem ehemaligen KGB-Agenten nämlich im Amt.

Zwischen 60 und 70 Prozent der Bevölkerung würden laut den Angaben des Russland-Experten Gerhard Mangott von der Universität Innsbruck als politischen Führer bestätigen. Unter der wirtschaftlichen und politischen Elite sei dieser Wert sogar noch höher.

Das ganze Interview der "Heute" mit Russland-Experte Gerhard Mangott:

Das Geheimnis von Putins stabiler Macht lebt jedoch auch von massiven Einschnitten der Demokratie. "Putin hat dafür gesorgt, dass es keine wirklichen politischen Rivalen gibt – die sind nämlich entweder im Exil, im Gefängnis oder tot“, meint Mangott im Gespräch mit der "Heute“.

Keine Rivalen, keine Nachfolger

Ebenso wie es keine Rivalen gibt, sind aber auch keine möglichen Nachfolger für den Kreml-Chef bekannt. Durch eine Verfassungsänderung hätte Putin aber ohnehin dafür gesorgt, dass er auch 2024 wieder als Präsident bestätigt werden könnte.

Das große Ziel des Autokraten ist Mangott zufolge jedoch mit Sicherheit, dass der Putinismus seinen Erschaffer überlebt. Die Grundbedingung dafür bleibt, dass die wirtschaftliche Elite einen möglichen Nachfolger billigt. Die Chancen dafür stehen laut der Einschätzung jedoch nicht schlecht, so würde sich ein Großteil dieser Gruppe eine Fortführung der bisherigen Politik wünschen.