Putsch geglückt: Ortschef gemobbt

Statt eines neuen Bürgermeisters hat Sulz im Weinviertel (Bez. Gänserndorf) jetzt nicht einmal mehr einen Gemeinderat. SP und Bürgerliste fühlten sich übergangen, da sie von einer Neuwahl des Bürgermeisters erst durch die schriftliche Einladung zur Gemeinderatssitzung erfahren hätten. Diese dauerte dann rekordverdächtige drei Minuten: Der Gemeinderat löste sich auf, die Wahl war damit hinfällig.

So hatte sich die VP in Sulz die Sitzung am Dienstagabend nicht vorgestellt. Eigentlich sollte der Landwirt Franz Pirkner (45) zum neuen Bürgermeister gewählt werden. Stattdessen legten die Gemeinderäte der SP und der Bürgerliste ihre Mandate zurück.
Der Grund, warum die Neuwahl platzte: Wir haben versprochen, dass wir keinen Halbzeit-Bürgermeister unterstützen, sagt SP-Parteivorsitzender Markus Amon. Außerdem hätte man erst durch die Einladung zur Sitzung von den Plänen der VP erfahren.
Alt-Bürgermeister Franz Fuhrmann (66) wollte im Vorfeld keine Öffentlichkeit, erklärt sein Vize Helmut Müller, der jetzt die Geschäfte führt. Ein Wunsch, dem man entsprechen wollte, wenngleich er einräumt, dass ein Gespräch vielleicht kein Fehler gewesen wäre. Und warum überhaupt ein neuer Ortschef? Der Alt-Bürgermeister wollte nächstes Jahr nicht mehr antreten und dem Nachfolger Zeit zum Einarbeiten geben, so Müller.Astrid Heinz