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Raich kann Jammerei über Kombi nicht mehr hören

Benjamin Raich ist für den ORF bei der Ski-WM in Aare im Einsatz. In der Diskussion über die Zukunft der Kombination hat er eine klare Meinung.

Heute Redaktion
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Wie sieht die Zukunft der Kombination aus? Wird sie abgeschafft? Soll es zusätzliche Bewerbe geben? Fest steht: Der Bewerb wird von der FIS stiefmütterlich behandelt. Vor der WM gab es nur einen Weltcup-Bewerb, die Zeichen stehen auf ein Ende des Formats. Benjamin Raich, für den ORF als TV-Experte bei der Ski-WM in Aare im Einsatz, ist verärgert.

"Jetzt kennt sich keiner aus, was es für Formate gibt", meint Raich in der "Kleinen Zeitung" im Hinblick auf die frühere Super-Kombination, die jetzt Alpine Kombination heißt, sowie City-, Parallel- und Team-Events. Die Kombination wird zu Gunsten der kurzweiligeren Events zusehends aus dem Kalender verdrängt, aber auch die Gesamtzahl der Wettkämpfe nahm in den letzten Jahren ab.

Raich meint dazu: "Geben sollte es sie nur, wenn sie richtig ernst genommen werden. Wenn du etwa sieben Rennen pro Saison hast, wird wieder g'scheit trainiert, es gibt auch wieder g'scheite Interviews." Mitverantwortlich für die Situation sind laut Raich auch die Athleten: "Wenn alle kommen und sagen: 'Ich hab nie Slalom trainiert und ich hab nie Abfahrt trainiert', das kann ich nicht mehr hören. Die Athleten sind zum Teil selbst schuld, weil ihnen nicht bewusst ist, was es heißt, wenn sie so was sagen."

Laut Raich haben viele Athleten Angst, in ihren starken Disziplinen schwächer zu werden, wenn sie andere Disziplinen ins Training aufnehmen. Laut dem Kombi-Weltmeister von 2005 ein Irrglaube: "Mir haben ja auch viele gesagt, als ich Abfahrt und Super-G dazugenommen habe: Du wirst im Slalom und Riesentorlauf abstürzen. Und was war? Das Gegenteil ist passiert. Ich bin besser geworden." Sein Lösungsvorschlag: Keine Kombination um jeden Preis, aber mehrere Rennen, damit die Relevanz automatisch steigt. (heute.at)