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Israeli durch Rakete aus Gazastreifen getötet

Die Gewalt zwischen militanten Palästinensern im Gazastreifen und Israel ist wieder aufgeflammt.

Heute Redaktion
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Nach einem Monat weitgehender Ruhe ist die Gewalt zwischen Israel und militanten Palästinensern im Gazastreifen wieder voll aufgeflammt. Bei der jüngsten Eskalation wurden Medienberichten zufolge mindestens sechs Palästinenser und ein Israeli getötet.

Zuvor habe es seit dem Gazakrieg 2014 kein israelisches Todesopfer mehr infolge des Konflikts mit den Palästinensern in dem Küstengebiet gegeben, berichtete die "Times of Israel" in der Nacht zu Sonntag. Der Mann sei ums Leben gekommen, als eine Rakete ein Wohnhaus in der Stadt Aschkelon traf. Beobachter sprachen von den schwersten Gefechten in der Region seit Monaten.

Bis zu 300 Geschosse an einem Tag

Die israelische Luftwaffe hatte nach Armeeangaben am Samstag 120 Ziele in dem abgeschotteten Küstenstreifen am Mittelmeer angegriffen. Sie zerstörte demnach unter anderem ein Hauptquartier der dort herrschenden radikalislamischen Hamas-Bewegung sowie mehrere Raketenwerkstätten und Waffenlager. Zuvor hatten militante Palästinenser wieder begonnen, Raketen auf Israel abzuschießen. Die Raketen- und Luftangriffe liefen Medienberichten zufolge in der Nacht weiter.

Nach Angaben der Zeitung "Times of Israel" waren es bis zum Abend etwa 300 Raketen und Granaten gewesen, die auf israelische Städte in der Grenzregion abgefeuert wurden. Das Militär sprach von mehr als 250 Raketen binnen 24 Stunden, von denen etliche in der Luft abgefangen worden seien. Zehntausende Menschen mussten in Schutzräume flüchten, in den betroffenen Regionen heulten immer wieder die Alarmsirenen. Mehrere Häuser in Ortschaften nahe dem Gazastreifen wurden von Raketen getroffen, eine ging nach Armeeangaben in einem verwaisten Schulhof nieder.

Uno ruft zur Mäßigung auf

Der Uno-Nahost-Gesandte Nikolaj Mladenow erklärte, die Vereinten Nationen arbeiteten mit Ägypten darauf hin, wieder Ruhe herzustellen. Alle Konfliktparteien seien aufgerufen, zu "deeskalieren" und sich wieder an jüngste Vereinbarungen zu halten, mahnte er. Die US-Regierung erklärte sich solidarisch mit Israel und sprach dem Verbündeten die "volle Unterstützung" aus für dessen "Recht auf Selbstverteidigung gegen diese abscheulichen Attacken", wie Außenministeriumssprecherin Morgan Ortagus mitteilte.

Die Türkei rief die internationale Gemeinschaft wegen des Vorgehen Israels zum Handeln auf. "Wir verurteilen nachdrücklich die nicht differenzierenden Angriffe Israels im Gazastreifen, die dazu geführt haben, dass viele unschuldige Menschen ihr Leben verloren oder sich verletzt haben", hieß es in einer am Sonntag verbreiteten Erklärung des Außenministeriums in Ankara. "Wir fordern die internationale Gemeinschaft dringend auf, Maßnahmen zu ergreifen." Deren Ziel müsse es sein, die durch "die unverhältnismäßigen Maßnahmen Israels" zugenommenen Spannungen in der Region abzubauen.

Bereits am Freitag hatte es israelische Luftangriffe gegeben, nachdem an der Grenze zwei Soldaten von Schüssen verletzt wurden. Dabei wurden nach Angaben der Hamas zwei ihrer Kämpfer getötet und drei weitere verletzt. Bei den seit Monaten jeden Freitag stattfindenden Demonstrationen gegen die israelische Blockade des Küstenstreifens wurden nach Angaben aus Gaza zwei Palästinenser getötet. Mehr als 50 weitere wurden verletzt.

Blockade verschärft

Dabei hatte sich die Lage in den vergangenen vier Wochen etwas entspannt. Erst am Freitag waren Funktionäre der im Gazastreifen herrschenden Hamas und der kleineren militanten Gruppe Islamischer Dschihad nach Ägypten gereist, um über eine Stabilisierung der brüchig werdenden Waffenruhe zu verhandeln.

Die Hamas wirft Israel vor, Zusagen, die bei der Vereinbarung einer Waffenruhe im April gemacht wurden, nicht umzusetzen. Die Hamas hält Israel auch vor, Geld aus Katar für die Institutionen im klammen Gazastreifen zurückzuhalten. Zudem unternehme Israel nicht genug gegen Stromausfälle, beklagten Hamas-Führer.

Nach dem Raketenbeschuss verschärfte Israel am Samstag die Blockade des Gazastreifens. Die Fischereizone vor der Küste des Gebiets wurde geschlossen, ebenso zwei Grenzübergänge, über die Patienten ein- und ausreisen können, die medizinische Hilfe benötigen. (20 Minuten)

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