Sport

Rapid-Fans fordern Rauswurf, Pacult nimmt's gelassen

Heute Redaktion
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Der gestrige 2:0-Sieg Rapids gegen Ried war von Fan-Protesten begleitet. Diese forderten lautstark die Kündigung von Coach Peter Pacult und dem Management rund um Ali Hörtnagl.

Mittels der eigenen Fanzeitschrift richteten sich gestern die Mitglieder des großen Rapid-Fanklubs Ultras an die Anhänger des Rekordmeisters. In einem offenen Brief wurden Fehlentscheidungen des Managements bei Transfers kritisiert, aber auch Coach Peter Pacult mitschuld an der sportlichen Misere gegeben. Rapid-Präsident Rudi Edlinger wurde aufgefordert, Taten folgen zu lassen.

Aus Protest riefen die Ultras zum "Singstreik" in den ersten 15 Spielminuten auf, es wurde sogar auf die sonst übliche Choreographie beim Einzug der Teams verzichtet. Während des Streiks, dem sich auch fast der ganze Block West im St. Hanappi anschloss, wurde zusätzlich Unmut mittels Spruchbändern geäußert.

Salihi als "Streikbrecher"

Da waren Transparente wie "Kein Spielwitz, kein Kampfgeist - keine Chancen, keine Tore - wos is mit eich? - wollt ihr uns verarschen?", "Unsere Transferempfehlung: Hörtnagl zurück hinter den Brenner" sowie "Unsere sportliche Leitung besteht aus Pfeifen - Rudi, wann wirst du es begreifen" zu lesen.

Der Streik löste sich vorläufig von selbst auf, nachdem Hamdi Salihi ausgerechnet in der 15. Minute die Hütteldorfer in Führung schoss. Nach diesem Tor herrschte Uneinigkeit unter den grün-weißen Anhängern. "Pacult raus"-Rufe, mischten sich mit Jubel und Rapid-Anfeuerungsrufen.

Pacult nimmt Fan-Kritik gelassen

Im Laufe des Spiels reduzierten sich die Pacult-, Hörtnagl- und Kuhn-Gegner auf ein paar einzelne Individuen im harten Kern des Fanblocks. Das blieb auch dem Hütteldorfer Coach nicht verborgen. "Alle Fans über einen Kamm zu scheren, wäre nicht richtig", gab sich Pacult diplomatisch.

Sein Job dürfte vorerst - auch bei einer knappen Derby-Niederlage am Sonntag - gesichert sein, der Trainer weiß aber, dass noch nicht alles wieder eitel Wonne ist: "Am Dienstag in Mattersburg haben wir ein irreguläres Spiel verloren, dadurch ist eine Unruhe entstanden. Die ist noch immer da, weil keiner mit dem Tabellenrang zufrieden ist."

Was meinen Sie: Ist die Krise beim Rekordmeister überwunden oder sollte es einen Wechsel an der Spitze geben?