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Rapid: "Sorry" nach "1500-facher Körperverletzung"

Rapid besiegte den LASK im Cup-Halbfinale. Die LASK-Fans klagten über unzumutbare Behandlung im Allianz-Stadion. Rapid entschuldigte sich.

Heute Redaktion
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Rapid Wien kickte sich am Mittwoch vor einer rekordverdächtigen Kulisse ins Finale des ÖFB-Cups. 18.200 Fans in einem Halbfinale des heimischen Cups - einen solchen Zuschauer-Ansturm hat es lange nicht gegeben. Die gute Auslastung des Allianz-Stadions hatte beim 2:1-Erfolg über den LASK am vergangenen Mittwoch aber auch seine Schattenseiten.

Nach dem Match klagen nun immer mehr Linzer über die Zustände im Auswärts-Sektor der Rapid-Arena. Offiziell reisten rund 1.600 schwarz-weiße Fans am Mittwoch nach Wien, um ihre Mannschaft anzufeuern. Auf der großen Fan-Seite des LASK, "www.seit1908.at", ist von 2.000 die Rede. Den Anpfiff hörten aber nur Teile davon. Rapid schien mit der Organisation des Auswärts-Sektors überfordert.

Schwere Vorwürfe

Beim Einlass entwickelte sich ein langer Stau, Fans berichten über Social Media, dass sie teilweise die ersten 20 Minuten des Cup-Schlagers verpassten. Das wäre vermeidbar gewesen. Der große Andrang war schon im Vorfeld absehbar. Die Linzer hatten sogar eine eigene Westbahn gemietet. Es hätte daher auch klar sein sollen, dass viele mitgereiste Fans zeitgleich beim Stadion ankommen würden.

"Seit1908" berichtet, dass die Schleuse ins Stadion bereits bei der Ankunft der rund 700 LASK-Fans, die mit dem eigens gemieteten Zug anreisten, "komplett überfüllt" gewesen sei. "Eigentlich sollten die Hütteldorfer (überspitzt gesagt) angezeigt werden – Grund: 1500-fache Körperverletzung. Ich bin sicher nicht der Einzige, den heute einige Knochen schmerzen und der auch in der Nacht noch nicht ganz verarbeitet hatte, was da alles vor dem Allianz-Stadion passieren hätte können", schrieb Christian Zeintl, Betreiber der Fan-Homepage.

Rapid entschuldigt sich

Die Oberösterreichischen Nachrichten zitierten jüngst Rapid-Pressesprecher Peter Klinglmüller, der zu den Vorwürfen Stellung nahm: "Es tut uns leid, dass das passiert ist. Wir schauen uns die Dinge ganz genau an. Es ist das erste Mal, dass wir mit solchen Beschwerden konfrontiert worden sind. Vorher wurden uns meines Wissens nach keine Zwischenfälle gemeldet. Der Sonderzug und die Fan-Busse sind mit Verspätung gekommen, das hat die Situation wahrscheinlich nicht erleichtert.

Christian Zeintl im Wortlaut:

"Zahlreiche Fans kletterten auf das Gerüst, um dem Gedränge zu entrinnen, doch viele waren nicht in der glücklichen Lage, auf die Stangen zu steigen. Es wurde langsam immer enger und langsam wurden die Leute mehr als unruhig - es ging drunter und drüber. Umfallen konnte man ja aufgrund der Enge nicht, aber wenn da Kinder im Gedränge gewesen wären, hätte es für die durchaus 'knapp' werden können. Das Geschiebe wurde immer schlimmer und es war fast nicht mehr zum Aushalten."

"Nach quälenden Minuten, die uns wie Stunden vorkamen, kam man dann endlich dem Eingang ins Stadion näher, nur um entsetzt feststellen zu müssen, dass nicht alle Eingänge geöffnet waren. Nach Rückfrage bei der Polizei, warum denn „Herrschaftszeiten" nicht alle Eingänge offen waren, damit die Leute schneller ins Stadion können, wurde man von der Polizei an Rapid verwiesen. Laut Polizei hatten sie den Verein gebeten, den Eingang zu öffnen, waren aber bei den Verantwortlichen abgeblitzt – Grund dafür habe ich keinen erfahren. Natürlich wäre es auch mit einem weiteren offenen Eingang zu Gedränge gekommen, aber Zustände, wie sie am Mittwochabend herrschten, wären durchaus zu verhindern gewesen."

(SeK)

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