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Raumstation stürzt ab, keiner weiß wo sie landet

In zwei bis drei Wochen soll eine chinesische Raumstation auf die Erde prallen. Dabei könnten die Trümmerteile auch bewohnte Gebiete treffen.

Heute Redaktion
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Es klingt zwar nach einem Hollywood-Film, ist aber Realität: Die Raumstation Tiangong-1, die auch "chinesischer Himmelspalast" genannt wird, ist auf Kollisionskurs mit der Erde. Das Problem an der Sache: China hat den Funkkontakt im Jahr 2016 verloren und kann den Absturz somit nicht kontrollieren.

Ein Termin für den Aufprall wird jedoch immer konkreter. So könnte der Satellit die Erde noch im März, spätestens aber Anfang April treffen. Denn auch wenn ein großer Teil der Raumstation beim Eindringen in die Erdatmosphäre verglühen wird, es ist sehr wahrscheinlich das Trümmerteile trotzdem auf die Erde prallen. Experten schätzen, dass 10 bis 40 Prozent des Satelliten festen Boden erreichen werden.

Österreich bleibt wohl verschont

Dabei kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass bewohnte Gebiete getroffen werden. Risiko-Bereiche: Süd-Europa! Besonders Frankreich, Griechenland oder Spanien müssen auf der Hut sein.

Auch Nordafrika, Australien und Amerika könnten von Trümmerteilen erwischt werden. Österreich befindet sich außerhalb der möglichen Absturz-Zone.

Gefahr für Umwelt

Diese Unschärfe gibt Grund zur Sorge: "Es besteht die Möglichkeit, dass eine hochgiftige und ätzende Substanz namens Hydrazine, welche sich an Bord der Raumstation befindet, den Wiedereintritt überstehen könnte", warnt die Aerospace Corporation, die den Absturz des Himmelspalastes überwacht. "Zu Ihrer Sicherheit, berühren sie weder Trümmer, noch inhalieren Sie Dämpfe, die daraus aufsteigen könnten."

Hydrazin findet wegen seiner hochreaktiven Eigenschaften vor allem als Raketentreibstoff Verwendung. Besondere Gefahr für die Umwelt geht bei den Starts der Raketen aus. Hydrazin wird wegen des Verdachts auf krebserregender Wirkung seit Juni 2011 als Kandidat für die Liste besonders besorgniserregender Stoffe (SVHC) geführt. (slo)