Wintersport

"Brauche Hilfe!" Olympiasieger wird zum Koks-Raser

Petter Northug gewann als Langläufer alles. Mit 34 ist er am Boden. Der Norweger spricht über sein ernstes Rauschproblem.

Sebastian Klein
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Petter Northug packt bei seiner Pressekonferenz aus.
Petter Northug packt bei seiner Pressekonferenz aus.
Reuters

Ein Olympiasieger schreibt Negativ-Schlagzeilen! Petter Northug wurde vergangene Woche von der Polizei gestoppt. Der ehemalige Langläufer wurde angehalten, nachdem er mit 168 km/h bei erlaubten 110 km/h erwischt worden war. Das Rasen sollte sich bei der Kontrolle als sein geringstes Problem herausstellen.

Der 34-Jährige musste einen Alkohol- und Drogentest abgeben. In seinem Blut wurde Kokain nachgewiesen. In seinem Auto wurde viel Bargeld gefunden, in seiner Wohnung weitere zehn Gramm Koks.

In einer Pressekonferenz in Trondheim packte Northug nun aus: "Mir ist klar, dass ich Hilfe brauche, es ist außer Kontrolle geraten. Das Ziel ist, mein Leben in Ordnung zu bringen. Ich war nicht das Vorbild, das ich sein möchte. Ich bin verzweifelt, ich habe den Tiefpunkt meines Lebens erreicht."

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    (Bild: GEPA-pictures.com)

    Brisant: Bereits 2014 hatte er alkoholisiert einen Unfall verursacht und Fahrerflucht begangen. Northug gelobt: "Es war eine wichtige Woche. Es ist Teil des Prozesses und eine Lektion. Es ist schön, jetzt die Familie bei sich zu haben, dann fühlt man sich ein bisschen besser."

    Mit 13 Goldmedaillen und drei Silbernen ist Northug der erfolgreichste Langläufer bei nordischen Weltmeisterschaften. Den Gesamtweltcup gewann er zwei Mal. Bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver krönte er sich 2010 zum Doppel-Olympioniken: Gold über 50 Kilometer klassisch und im Teamsprint.