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Rebellenstadt Homs wieder vollständig in Assads Hand

Heute Redaktion
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Die syrische Stadt Homs, die als "Hauptstadt der Revolution" gegen Diktator Baschar al-Assad galt, ist seit Mittwoch vollständig in der Hand des Regimes. Die letzten verbliebenen Rebellen durften im Zuge einer von der UN überwachten Waffenruhe zusammen mit hunderten Zivilisten das letzte noch umkämpfte Stadtviertel verlassen.

Die syrische Stadt Homs, die als "Hauptstadt der Revolution" galt, ist seit Mittwoch vollständig in der Hand des Regimes. Die letzten verbliebenen Rebellen durften im Zuge einer von der UN überwachten Waffenruhe zusammen mit hunderten Zivilisten das letzte noch umkämpfte Stadtviertel verlassen.

Es war neben Aleppo und Damaskus vor allem in Homs, wo im Jahr 2011 viele junge Menschen erstmals gegen die Diktatur von Baschar al-Assad auf die Straße gingen. Dort verübte die Assad-treue Armee auch die ersten Massaker unter friedlichen Demonstranten. Homs wurde zum Sinnbild und zur "Hauptstadt der Revolution". Nun hat das syrische Regime erstmals wieder die vollständige Kontrolle über die Stadt erlangt.

Im Zuge einer Waffenruhe wurde den letzten noch in der Stadt verbliebenen Rebellen der freie Abzug aus dem Stadtteil Waer gestattet. Es war der letzte Bezirk, der noch in der Hand von Oppositionellen war. Mittwochfrüh begann die Evakuierung von rund 750 Oppositionellen und Bewohnern aus dem völlig zerbombten und zerschossenen Stadtviertel. Die UN bewacht den Konvoi.


— IamA (@amiralabbas)
Vier Jahre Belagerung

Seit 2011 war die Stadt umkämpft, die meiste Zeit davon hielt die syrische Armee einen dichten Belagerungsring um die Stadt geschlossen. Während Rebellen ihre Viertel verbissen gegen die hochgerüstete Armee verteidigten, litten die Bewohner, die die Stadt nicht verlassen konnten, immer mehr unter Hunger und Krankheiten.

Zuletzt konnte die syrische Armee dank heftiger Bombenangriffe der russischen Luftwaffe wieder Boden gegen die Rebellen gewinnen.

Πολη της Συριας πριν και μετ? το ISIS
— netakias.com (@netakias)

 


Ins Augenmerk der Öffentlichkeit kam die Stadt auch durch die preisgekrönte Dokumentation "Homs - Ein zerstörter Traum" des Syrers Talal Derki. In Amateuraufnahmen aus der belagerten Stadt schildert der bedrückende Film die syrischen Revolution von den friedlichen Protesten über die Gewalteskalation bis zum Bürgerkrieg aus der Sicht einer Gruppe von Freunden.