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Putin und Erdogan wollen enger zusammenarbeiten

Russlands Staatschef und der türkische Präsident wollen ihr Vorgehen im Bürgerkriegsland Syrien nach eigenen Angaben stärker koordinieren.

Heute Redaktion
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Eine Absprache beider Staaten beim Vorgehen im Bürgerkriegsland sei grundlegend für "Frieden und Stabilität in Syrien", sagte Erdogan am Mittwoch bei einem Treffen mit Putin in Moskau. Die Türkei wolle mit ihren "russischen Freunden" deswegen enger zusammenarbeiten. Ähnlich äußerste sich Putin.

Russland und die Türkei verfolgen in Syrien gegensätzliche Interessen: Während Moskau den syrischen Machthaber Baschar al-Assad unterstützt, steht Ankara hinter Rebellengruppen, die gegen Assad kämpfen. Auch über das Vorgehen in Nordsyrien herrscht Uneinigkeit: Aus Sicht der russischen Regierung wäre die beste Lösung, wenn die kurdischen Gebiete in Nordsyrien wieder unter Assads Kontrolle kämen, doch lehnt die Türkei dies bisher ab.

Erdogan will nach dem Abzug der US-Soldaten aus der Region eine von der Türkei kontrollierte "Sicherheitszone" einrichten. Die Kurden befürchten dagegen eine neue Offensive der türkischen Armee.

US-Truppenabzug begrüsst

Putin und Erdogan begrüssten den angekündigten Abzug der US-Truppen aus dem Osten und Süden Syriens. Erdogan stellte aber klar, dass die dortigen Kurdenverbände, bisher Verbündete der USA, für ihn ein Gegner seien. Hauptaufgabe für die Türkei in Syrien sei der Kampf gegen die Terrorgruppen Islamischer Staat (IS) und YPG, sagte er. Ankara rechnet die Miliz zur Kurdischen Arbeiterpartei PKK.

Das staatliche russische Fernsehen zeigte live, wie der Kremlchef seinem Gast kondolierte wegen des Todes türkischer Seeleute im Schwarzen Meer. Die Männer waren beim Brand zweier Flüssiggastanker vor der Küste der Halbinsel Krim getötet worden.

Putin und Erdogan haben sich im vergangenen Jahr acht Mal getroffen. Bei der ersten Begegnung 2019 sollte es vor allem um die veränderte Lage in Syrien gehen nach dem angekündigten Truppenabzug der USA. Diese haben bislang kurdische Kräfte im Osten des Bürgerkriegslandes unterstützt. (sda/afp)