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Red-Bull-Teamchef kritisiert Rennkalender

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

22 Rennen und damit so viele wie noch nie stehen im vorläufigen und erweiterten Kalender der Formel-1-Weltmeisterschaft 2014. Der Rekord-Kalender stößt vielen sauer auf, darunter auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Die Zahl der zu fahrenden Rennen liege "über der Grenze", sagte Horner dem Magazin "Autosport" vor dem Grand Prix von Südkorea am Sonntag. Die Erweiterung sei eine zu große Belastung für die in der Formel 1 Beschäftigten.

"Lange, harte Saison"

"Wenn man 22 Rennen in der Economy Class macht, rund um den Globus fliegt, eine Woche vor dem Rennen hinreist und einige Tage danach zurück, ist es eine lange, harte Saison." Für ihn sei 20 die ideale Zahl. Horner rechnet daher noch mit Änderungen im Kalender. Die bisherige Höchstmarke liegt bei 20 Grand Prix in der Saison 2012, in diesem Jahr werden 19 Rennen gefahren. 

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh sorgt sich eher um die Lücken im Kalender. Vor allem die zweiwöchige Pause zwischen Australien und Malaysia schmerzt ihn. Doch auch die Rennen, die noch wegfallen könnten, bereiten ihm Sorgen. "Es ist eine ziemlich ausgedehnte Saison und dann sind da diese schmerzvollen Löcher in der Mitte.

Drei Rennen sind vorerst nur "provisorisch"

Ob sich die Piloten der Königsklasse tatsächlich auf eine Rekord-Marathonsaison einstellen müssen, ist tatsächlich noch fraglich. Von den 22 Rennen, darunter das Österreich-Comeback am 22. Juni in Spielberg, sind nämlich drei "provisorisch". Neben Südkorea im April sind dies auch der Amerika-GP am 1. Juni in New Jersey sowie am Saisonende der Grand Prix von Mexiko (16. November), wo wie in den USA ebenfalls die Abnahme der Rennstrecke noch nicht erfolgt ist.

Ecclestone: "Nicht mehr als 20 Rennen"

Dass der Kalender im Dezember in dieser Form endgültig abgesegnet wird, gilt auch deshalb als unwahrscheinlich, weil Chefvermarkter Bernie Ecclestone noch Mitte Juli mehr als 20 Grand Prix ausgeschlossen hatte. "Wir werden 20 Rennen fahren, nicht mehr", sagte der 82-Jährige damals. Zudem dürften die Rennställe angesichts von tief greifenden Umwälzungen wie neuer Turbomotoren für 2014 gegen die großen logistischen Herausforderungen opponieren.

New Jersey doch im Kalender

Der schon einmal wegen Problemen bei der Finanzierung aufgeschobene Grand Prix vor der spektakulären New Yorker Skyline hat es für den 1. Juni unter Vorbehalt in den Kalender geschafft. Die Vorfreude bei den Machern des Grand Prix vor der Toren des Big Apple war dennoch groß. Man fiebere der Premiere entgegen, erklärte Veranstalter Leo Hindery nach der Bekanntgabe.

Der im Winter-Olympia-Ort Sotschi geplante Grand Prix von Russland soll am 5. Oktober über die Bühne gehen. Die Saison soll wieder in Australien am 16. März eingeläutet werden. Als letztes Rennen der Saison 2014 steht Brasilien am 30. November im Kalender.

Pirelli bleibt Reifenlieferant

Dass Pirelli Reifenlieferant bleibt, kam nicht überraschend. Zur Dauer der weiteren Zusammenarbeit wurde nichts gesagt. Zuletzt hatte es immer wieder Spekulationen über eine Rückkehr des französischen Reifenlieferanten Michelin gegeben. Der italienische Hersteller Pirelli rüstet die Königsklasse des Motorsports nun im dritten Jahr seit seiner Rückkehr aus. Das Unternehmen hatte zuvor schon mit dem Rechteinhaber der Formel 1, dem Formula One Management von Chefvermarkter Bernie Ecclestone, und fast allen Teams einen Vertrag für die kommende Saison unterschrieben.

Concorde Agreement kurz vor Abschluss

Die Formel 1 hat auch einen anderen wichtigen Schritt zur Zukunftssicherung gemacht. Ein bereits im Juli unterschriebenes Abkommen zwischen der Formel-1-Gruppe und der FIA ist nun in Kraft getreten. Dabei geht es um die Einigung über das sogenannte Concorde Agreement, den Grundlagenvertrag, für die Jahre 2013 bis 2020. Nun steht voraussichtlich nur noch die schriftliche Zustimmung der Formel-1-Teams aus. Im "Concorde Agreement" werden unter anderem die Verteilung der TV-Gelder und zahlreiche weitere Richtlinien in der Formel 1 geregelt.