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Regierung stellt 100 Mio. Euro für Pflege bereit

100 Millionen Euro sollen Notsituationen im Pflegebereich vermeiden. Die Regierung unterstützt im Rahmen des Corona-Notfallprogramms.

Heute Redaktion
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Bild: iStock

100 Millionen Euro sollen Notsituationen im Pflegebereich vermeiden, kündigt die Bundesregierung am Dienstag an. Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) erklärt das zu Mittag genauer.

Krisenbewältigung

Man hätte ja vorgehabt, mit einer großen Pflegereform in die Legislaturperiode zu starten. Das wird nun aufgrund der Coronakrise verzögert: "Jetzt brauchen wir Krisenbewältigung", sagt Anschober.

Die Pflegebedürftigen im Land seien in mehrfacher Hinsicht eine besonders betroffene Gruppe: Sie gehören nicht nur zur Corona-Risikogruppe, ihre Pflegekräfte würden auch vielfach nicht mehr nach Österreich kommen können aufgrund der Grenzschließungen und Quarantänemaßnahmen.

"Niemand soll alleine bleiben"

Das Gesundheitsministerium hat nun ein Konzept entworfen, das Notsituationen abwenden soll. Ziel: "Dass niemand allein bleibt in dieser Situation."

Die 100 Millionen Euro der Regierung sollen - in Kooperation mit den Bundesländern - für Ersatzbetreuungsangebote verwendet werden. Die Länder setzen dafür verschiedene Maßnahmen, auch die Pflege-Hotlines werden verstärkt und ausgebaut.

Zivildiener helfen aus

Die für Zivildiener zuständige Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) ergänzt: Zivildiener werden hier aushelfen.

"Wir werden nicht zulassen, dass - wie in Italien - Menschen sterben, weil Gesundheitssysteme zum Teil überlastet sind", sagt sie. Die Engpässe bei Gesundheits- und Pflegepersonal sollen durch einen "massiven Assistenzeinsatz" der Zivildiener gelindert werden.

14.600 Mann stehen zur Verfügung

Mit drei Maßnahmen hat man hier maximale Kapazitäten garantiert. Erstens werden 1.500 Zivildiener, die im März ihren Dienst beendet hätten, um drei Monate verlängert. Zweiter Punkt: Zivildiener, die in Museen und anderen dieser Tage weniger wichtigen Institutionen im Einsatz waren, werden versetzt.

Als dritten Punkt nennt Köstinger, dass sich derzeit bereits 2.000 Freiwillige für einen außerordentlichen Zivildienst gemeldet haben. Gemeinsam mit den 11.100 regulären Zivildienern stehen also ab 1. April 14.600 Mann im Einsatz, rechnet die Ministerin vor.

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