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Reiche Firmen zahlen jetzt Obdachlosen-Steuer

Immer mehr Menschen können sich keine Wohnung mehr in San Francisco leisten. Daher wird jetzt bei den Schuldigen abkassiert.

Heute Redaktion
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Ein Obdachloser zieht sein Hab und Gut durch San Francisco.
Ein Obdachloser zieht sein Hab und Gut durch San Francisco.
Bild: Reuters

San Francisco ist eine der Wiege der Digitalisierung und Heimat unzähliger Technologie-Firmen. Die zahlen natürlich gute Gehälter an ihre Mitarbeiter, was wiederum die Mietpreise in der Stadt explodieren ließ. Das verursachte ein großes Problem, nämlich steigende Obdachlosigkeit.

Denn wer in einem "normalen" Job arbeitet, kann sich mittlerweile kaum noch eine Wohnung leisten; der durchschnittliche Preis für ein Haus beträgt 1,6 Millionen US-Dollar (1,4 Mio. Euro), weswegen immer mehr Menschen auf der Straße schlafen müssen.

Eine Bürgerinitiative will helfen und schaffte es mit einem Gesetzesvorschlag auf die Stimmzettel bei den US-Zwischenwahlen am Dienstag. Firmen mit mehr als 50 Millionen Dollar Jahresumsatz müssen demnach 0,5 Prozent ihres Bruttoeinkommens als Steuer im Kampf gegen die Obdachlosen zahlen.

Während die Stadt San Francisco selbst gegen diese Abgabe ist, stimmten die Bürger zu 60 Prozent dafür. Sie verfehlten damit eine Zweidrittelmehrheit, mit der die Steuer sofort eingeführt worden wäre. Nun könnte sie noch juristisch angefechtet werden – die Frage ist nur, welches Unternehmen sich traut. Denn PR-mäßig wäre dies sicherlich ein Eigentor. (red)

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