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Reinhold Messner zeigt "Still Alive" im Apollo Wien

Am 6. November um 19 Uhr mit anschließender Podiumsdiskussion mit Reinhold Messner.

Heute Redaktion
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    Am Set von "Still Alive" (Credit: Reinhold Messner)
    Am Set von "Still Alive" (Credit: Reinhold Messner)
    (Bild: kein Anbieter/Verleih)

    Berglegende Reinhold Messner legte mit seinem mitreißenden Doku-Film "Still Alive - Das Drama am Mount Kenya" im vorigen Jahr ein großartiges Regiedebüt hin und versetzte damit die Zuschauer in Staunen.

    Der 73-jährige Neo-Regisseur präsentiert nun am 6. November um 19 Uhr im Apollo Kino Wien den Director's Cut des Dramas mit noch mehr packendem Filmmaterial. Dem Zuschauer werden atemberaubende Blicke hinter die Kulissen des Drehs gezeigt, Messner selbst spricht über seine Hintergründe und Gedanken zum Film. Im Anschluss lädt er alle Kinobesucher zur Diskussion ein.

    Nach einer wahren Geschichte

    "Still Alive" versetzt die Zuschauer ins Jahr 1970 und nimmt sie mit auf eine Luftreise über den Mount Kenya (5.199 Meter) in Afrika - ein wilder Berg, zackig, schroff und aus zweifelhaftem Fels geschichtet. Zwei Bergsteiger, winzige Figuren in der gewaltigen Wand, erscheinen auf der Leinwand - in der gewaltigen, gewalttätigen Hand des Schicksals.

    Es ist der junge Arzt Gert Judmeier, der sich über einen Felsblock beugt, um die Abseilstelle zu überblicken, als der Brocken mit ihm in die Tiefe saust. Er ist 29 Jahre alt, und jeder Atemzug, der nun folgt, verbindet ihn noch stärker mit seinem 27-jährigen Berufskollegen und Bergkameraden Oswald Oelz, der damals schon "Bulle" genannt wurde, seiner körperlichen und mentalen Kraft wegen. Aber seine Hände sind nicht stark genug, das Seil zu halten, das ihm die Haut und die Muskeln aufreißt.

    Beide wissen, es gibt keine Rettungsmöglichkeit - kein Handy, kein Funkgerät, keinen Heli, keine Bergrettung, Nichts. Nur Fels und Tod, welcher unausweichlich zu sein scheint.

    Bewegende Überlebensgeschichte

    Reinhold Messer erzählt über seine Intention zum Film: "Es war im Herbst 1970. Ich lag mit frisch amputierten Zehen in einem Einzelzimmer im sechsten Stock der Universitätsklinik in Innsbruck, als ein zweites Krankenbett mit einem mir unbekannten Patienten hereingeschoben wurde: ein junger Arzt, Gert Judmaier sein Name. Er war am Mount Kenya in Ostafrika abgestürzt, erfuhr ich, und im letzten Augenblick von einem eigens eingeflogenen Rettungsteam aus Tirol gerettet worden. Obwohl ich damals selbst unter einem Trauma litt - den Bruder am Nanga Parbat unter einer Lawine verloren, mit erfrorenen Füßen und zu Tode erschöpft von Einheimischen in die Zivilisation zurückgetragen -, berührte mich Judmaiers Überlebensgeschichte tief."

    Den Spiel-Szenen sind in "Still Alive" Doku-Passagen gegengeschnitten, in denen Oelz und Judmeier erzählen. Sehr spannend, aber absolut sachlich, was ihrer Geschichte noch mehr Gewicht verleiht.

    (lfd)

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