Wien

Reisewarnung für Wien: Hanke fordert mehr EU-Diplomatie

Deutschland erklärt Wien zum Krisengebiet. Was das heißt und wie die Stadt die Wirtschaft stärkt besprach „Heute“ mit Wirtschaftsstadtrat Hanke (SPÖ).

Claus Kramsl
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Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) im Gespräch mit "Heute"-Wienchef Claus Kramsl
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) im Gespräch mit "Heute"-Wienchef Claus Kramsl
Sabine Hertel

Die Leichtigkeit des Sommers ist verflogen, der beginnende Herbst bringt wieder stärkere Einschränkungen. Was das für die Wirtschaft heißt und was die Stadt tut, fragte „Heute“ beim zuständigen Stadtrat an. Hanke zu:

Lage der Wirtschaft

"Angespannt. Nach dem Shutdown und dem allmählichen Hochfahren trübt das erneute Ansteigen der Infektions-Welle die Situation."

Wien als Corona-Krisengebiet

"Das verschärft die Situation für den Tourismus ungemein und schmerzt sehr. Es ist nicht immer nachvollziehbar, wie hier Entscheidungen getroffen werden. Es fehlt die Klarheit und die Planbarkeit, die in vielen Branchen noch nicht gegeben ist. Ich bin aber auch kritisch, weil Österreich begonnen hat, Reisewarnungen auszusprechen. Ich fordere hier mehr Diplomatie innerhalb der EU."

Verschärfte Maßnahmen

"Ich halte sie für angemessen. Wir haben ja für Wien klargestellt, dass wir eigene, strengere, klarere Regeln fordern. Zehn Personen im privaten Bereich geht für mich in Ordnung. Jeder weitere Schritt würde in einen Grenzbereich führen.“

Maske und Shopping

"Die Maske bremst die Kauflaune, das sehe ich an mir und höre ich von Bekannten. Man kauft das, was notwendig ist. Das tut dem Handel weh und bremst die Wirtschaft. Aber ich halte den Nasen-Mund-Schutz für angemessen, er sorgt auch für ein sicheres Gefühl."

Das tut Wien

"Wir müssen stärker aus der Krise kommen, als wir hineingegangen sind. Wir scheuen dafür auch keine neuen Schulden. Die Stadt investiert zusätzlich 200 Mio. Euro in Gesundheit und 200 Mio. Euro in Jobs und Wirtschaft. Ein Beispiel ist die bundesweit einzigartige „Stolz auf Wien Beteiligungs GmbH“. Die Stadt steigt für sieben Jahre bei Wiener Traditionsfirmen ein, sichert so Jobs. Die ersten sind Frey Wille und Adamol, 60 weitere sollen folgen. Der Auszahlungsgrad unserer Wirtschaftshilfen liegt bei 70 bis 100 Prozent. Da kann sich der Bund anhalten."

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    Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ, l.) und WKW-Präsident Walter Ruck präsentierten das Corona-Hilfspaket.
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    Denise Auer