Österreich

Retter: So trainieren sie

Heute Redaktion
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Wow, das ist riesig, ist der erste Gedanke, der einem beim Betreten bzw. Befahren der Landesfeuerwehrschule in Tulln kommt. Neben Unterrichtsräumen gibt es hier (fast) alles, was der Alltag so an Katastrophenszenarien zu bieten hat.

Einen künstlichen Teich, in den ein Auto versenkt werden kann – wahlweise vom Ufer oder von einer Brücke aus. Ein flutbares Katastrophenhaus. Einen Autobahnabschnitt samt Tunnel – bei dem schauderliche Erinnerungen an die 12 Toten des Tauerntunnelbrandes von 1999 wach werden. Und schließlich das „Brandhaus“, in dem mit Gas jedes Zimmer in Vollbrand gesteckt werden kann – um dann unter den wachsamen Augen der Feuerwehrausbilder von den „Schülern“ gelöscht zu werden. Die „Schüler“, das sind in diesem Fall die Mitglieder der Feuerwehren aus ganz Niederösterreich. 17.000  Freiwillige kommen pro Jahr für Schulungen nach Tulln:

„Für viele ist es der Erstkontakt mit Feuer in dieser Größenordnung“, erklärt Franz Kranawetter „Heute“-Reporterin Lisa Steiner. Der erfahrene Ausbilder weiß, wie wichtig es ist, nicht nur „Trockenübungen“ zu absolvieren, sondern Hitze, Wassermassen, unberechenbare Gasströme am eigenen Leib zu spüren – um sich dann im Ernstfall nicht selbst in Lebensgefahr zu begeben. Sogar einen Bauernhof mit lebensgroßer Plastikkuh gibt es in Tulln – um die Rettung von „Großtieren“ zu trainieren.

Weil schwere Verkehrsunfälle mittlerweile zum „Tagesgeschäft“der Feuerwehr zählen, demoliert man in Tulln pro Jahr bis zu 250 Pkw – mittels Spezialbagger – um zu üben, wie man Verletzte am besten aus den  Wracks schneidet. Bilder, die einen erschaudern lassen – gut, dass man im Ernstfall die Feuerwehr rufen kann.