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"Vertical Farm" – Ist das die Zukunft des Gemüseanbaus?

Die erste roboterbetriebene "Vertical Farm" der Schweiz hat ihren Betrieb aufgenommen. Sie produziert nachhaltig und wetterunabhängig Gemüse.

20 Minuten
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Marcel Florian, CEO der Growcer AG, in seiner neuen Vertical Farm in Basel
Marcel Florian, CEO der Growcer AG, in seiner neuen Vertical Farm in Basel
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"Weil wir in einem gesteuerten Raum produzieren, wo wir Klima, Licht und Bewässerung optimal einstellen können, können wir weitgehend auf Pestizide verzichten", erklärt Marcel Florian, CEO der Growcer AG. Die Firma betreibt auf dem Wolf-Areal neu eine Indoor-Farm, in der in drei Hallen derzeit Pak Choi, Wasabi-Rucola, Federkohl sowie Mangold und Schnittsalat angebaut werden.

Da in der robotisierten Anlage auf mehreren Etagen Gemüse sprießt, steht auf 400 Quadratmeter Raum fast vier Mal so viel Anbaufläche zur Verfügung. Zudem verbraucht die gezielt auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit ausgelegte Farm laut Angaben von Growcer 90 Prozent weniger Wasser als bei konventionellem Anbau.

Die Produkte werden ab Dienstag exklusiv in einer Basler Filiale der großen Detailshandelskette Migros verkauft. So können auch die Transportwege sehr kurz gehalten werden. Die Produkte aus der "Farm der Zukunft" sollen die bisherige Produkt-Palette ergänzen.

"Wir können mit regionalen Produkten mithalten, teilweise sogar auf Bio-Niveau"

Produziert wird antizyklisch, also jeweils die Gemüse, die saisonbedingt auf den Schweizer Feldern nicht wachsen können. Die Qualität sei teilweise auf Bio-Niveau so der CEO.

Die Betreiber der Cyber-Farm sehen sich aber in erster Linie als Anbieter einer neuen Technologie und nicht als Produzenten. Bereits in Planung sind der Anbau von weiteren Gemüsesorten oder Beeren und das Beliefern weiterer Filialen. Zudem plant die Growcer AG in der Ostschweiz bereits die nächste Vertical Farm.