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Rose leidet mit Schiri, der Bullen das Finale kostete

Ein Schiri-Fehler beförderte Salzburg aus der Europa League. Bullen-Trainer Marco Rose zeigt statt Wut Mitgefühl und damit wahre Größe.

Heute Redaktion
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Spieler lagen mit Tränen in den Augen auf dem Feld. Eine Traube wütender Salzburger bildete sich um das Schiedsrichter-Team. Vier Minuten vor Ende der Verlängerung war der Final-Traum der Bullen geplatzt. Marseille schoss sich durch einen Eckball ins Endspiel der Europa League, den es eigentlich nie hätte geben dürfen.

Wut war in diesen bitteren Momenten bei den jungen Sportlern nur allzu verständlich. Die Enttäuschung stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Der Zorn über den folgenreichen Fehler des Schiedsrichter-Teams hallte durch die Stadion-Katakomben. "Jedes Mal die selbe Scheiße", schnauzte Keeper Alexander Walke ins TV-Mikro.

Nur einer blieb gefasst. Der Architekt des Salzburger Europa-League-Wunders: Marco Rose. Der Trainer führte die Bullen vorige Saison zum Titel in der UEFA Youth League. Die Titelverteidigung in der Bundesliga gelingt in souveräner Manier. Auf dem Weg ins Halbfinale der Europa League schaltete seine junge Truppe Top-Klubs wie Borussia Dortmund und Lazio Rom aus.

Lauscht man seinen Worten direkt nach der wohl größten Enttäuschung seiner bisherigen Trainer-Karriere, wird deutlich, wie es ihm immer wieder gelingt, seine jungen Einzelspieler zu erreichen und zu einer eingeschworenen Mannschaft zu formen.

Rose fühlt mit Schiri



Denn selbst in der Stunde der Niederlage zeigte Rose am Donnerstag Mitgefühl mit jenem Mann, der den Bullen soeben das Aus beschert hatte. Vor laufender Kamera wurde Rose vom "Sport1"-Reporter mitgeteilt, dass der Schiedsrichter gerade völlig aufgelöst in seiner Kabine sitze.

"Das ändert meine Sichtweise gleicht ganz entscheidend. Schiedsrichter sind auch nur Menschen", zeigte Rose Empathie. In anderen Interviews wurde er auf seine Gefühlslage nach der dramatischen Niederlage gefragt. Rose wies bescheiden darauf hin, dass es "weit größere Tragödien auf der Welt gibt".

(Heute Sport)