Ukraine

Russen-Kämpfer verweigern Putins Angriffsbefehle

Auf russischer Seite der Front mehren sich Probleme mit den Hilfstruppen der Separatisten. Ihre Moral ist im Keller, sie wollen nicht weiter kämpfen.

Roman Palman
Pro-russische Separatisten-Kämpfer auf einem Panzerfahrzeug in Popasna in der Oblast Luhansk am 2. Juni 2022.
Pro-russische Separatisten-Kämpfer auf einem Panzerfahrzeug in Popasna in der Oblast Luhansk am 2. Juni 2022.
REUTERS/Alexander Ermochenko

Das zumindest meldet das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdienst-Infos. Anlass für den jüngsten Bericht der Briten ist ein Video, das seit einer Woche in ukrainischen Kanälen diverser Sozialer Medien zirkuliert. Darin soll zu sehen sein, wie ein Teil einer Einheit von Hilfstruppen aus der selbst ausgerufenen, pro-russischen "Volksrepublik Luhansk" eine eindeutige Deklaration abliefert. Die Separatisten verweigern jedes weitere Mitwirken an weiteren offensiven Angriffen der russischen Armee in der angrenzenden Oblast Donezk.

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Hinter der Fassade scheint die Militär-Struktur zerrüttet. Die Luhansker Kämpfer erklärten weiter, dass sie zu dem Zeitpunkt ihre Pflicht erfüllt hätten, als ihr gesamter Oblast unter russische Kontrolle gefallen war. Das war bereits im Juli der Fall – und damit endete offenbar auch Sympathie und Freundschaft. Die Separatisten sollen nicht Willens sein, auch noch für ihre Gesinnungsbrüder in Donezk ihre Leben aufs Spiel zu setzen. Selbst Drohungen und Einschüchterungsversuche ihrer russischen Kommandierenden hätten sie nicht umstimmen können.

"Russland hat höchstwahrscheinlich große Probleme, die Hilfstruppen, die es im Donbass zum Auffüllen der eigenen Einheiten einsetzt, zu motivieren. Die Kommandanten dürften auf direkte finanzielle Anreize setzen", so die Briten in ihrer Analyse. Andere Verbände wiederum würden als unzuverlässig gelten und somit nicht an offensiven Operationen beteiligt.

Das Grundproblem für die russische Armee sei, dass dieser die Invasion weiterhin als "militärische Spezialoperation" tituliert. Solange es offiziell kein Krieg sei, habe Kreml-Despot Wladimir Putin keine Möglichkeit einer Mobilmachung. Währenddessen haben seine Soldaten zudem allesamt das Recht, ihre Teilnahme an Front-Operationen in der Ukraine zu verweigern.

Wagner-Söldner sollen Lücken stopfen

Frische Kämpfer werden innerhalb Russlands währenddessen für die Söldner-Gruppe Wagner mit Werbekampagnen gesucht. Auch diese bezahlten Hilfstruppen unter der Führung eines bekennenden Neonazis agieren mittlerweile an mehreren Frontabschnitten.

Der Chef der Organisation, der den Spitznamen "Putins Koch" trägt, soll sogar die Gefängnisse auf der Suche nach neuen Söldnern abklappern. Er verspricht Häftlingen nicht nur eine Begnadigung sondern auch viel Geld.

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