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Russen können Rebellen nicht fallen lassen

Heute Redaktion
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Der Russland-Experte Gerhard Mangott sieht ein "großes Risiko" für eine russische Militärintervention in der Ostukraine. Falls die pro-russischen Rebellen kurz vor einer militärischen Niederlage seien, wäre es wahrscheinlich, dass Moskau eingreift. Die Russen können die Rebellen nämlich nicht fallen lassen, sagte Mangott in der "ZiB24". Ihre Niederlage "kann und wird Russland nicht akzeptieren".

Der Russland-Experte Gerhard Mangott sieht ein "großes Risiko" für eine russische Militärintervention in der Ostukraine. Falls die pro-russischen Rebellen kurz vor einer militärischen Niederlage seien, wäre es wahrscheinlich, dass Moskau eingreift. Die Russen können die Rebellen nämlich nicht fallen lassen, sagte Mangott in der "ZiB24". Ihre Niederlage "kann und wird Russland nicht akzeptieren".

"Deswegen ist das Risiko groß, dass bei einer drohenden Niederlage russische Truppen doch eingreifen könnten und zwar unter Verweis auf eine dringend notwendige humanitäre Intervention", sagte der Politikwissenschaftler von der Uni Innsbruck. Moskau sei zwar nicht an einer Eingliederung der Regionen Donezk und Luhansk (Lugansk) interessiert, wolle sie aber "zu einem zweiten Ossetien oder Abchasien" machen, die sich ähnlich wie die beiden georgischen Regionen langfristig der Kontrolle der Zentralregierung entziehen.

"Man wird diese Krise nicht lösen, wenn man nicht zumindest teilweise russischen Forderungen nachgibt", betonte Mangott. Konkret nannte er die Bündnisfreiheit der Ukraine, die Föderalisierung der Staates sowie die Vermeidung von Lasten für Russland durch das EU-Ukraine-Assoziierungsabkommen.

sei der Konflikt nicht zu lösen, "weil die Haltung Russlands unnachgiebig ist". Mit seinen Gegensanktionen habe der russische Präsident Wladimir Putin dies eindeutig signalisiert. Antworte man nun mit weiteren Sanktionen, komme eine "Eskalationsspirale" in Gang, "die politisch nichts löst, aber beiden Seiten wirtschaftlich sehr schadet", warnte Mangott

APA/red.