Welt

Russland bestätigt erstmals eigene Truppen in Syrien

Heute Redaktion
Teilen

Russische Soldaten sind in Syrien im Einsatz, das bestätigte ein russischer Regierungssprecher am Mittwoch. Die Armeeangehörigen würden aber nur Unterstützung für Waffenlieferungen für das Assad-Regime leisten. Die US-Regierung hatte zuvor bekanntgegeben, dass russische Landungsschiffe für Panzer, Flugzeuge und Marineinfanteristen in der syrischen Hafenstadt Latakia eingetroffen seien.

Russische Soldaten sind in Syrien im Einsatz, das bestätigte ein russischer Regierungssprecher am Mittwoch. Die Armeeangehörigen würden aber nur Unterstützung für Waffenlieferungen für leisten. Die US-Regierung hatte zuvor bekanntgegeben, dass russische Landungsschiffe für Panzer, Flugzeuge und Marineinfanteristen in der syrischen Hafenstadt Latakia eingetroffen seien.

Der syrische Diktator Bashar Al-Assad ist traditionell Russlands wichtigster Verbündeter in der Region. Seit Beginn des blutigen Bürgerkriegs wird er aus Russland mit großzügigen Waffenlieferungen unterstützt. Am Mittwoch sprach die US-Regierung erstmals ihre Sorge über eine großangelegte Landung von russischen Schiffen, Flugzeugen und Soldaten in Syriens wichtigster Hafenstadt Latakia aus.

Die USA befürchten, dass sich russische Soldaten auch aktiv an Kämpfen gegen Rebellengruppen beteiligen könnten. Eine weitere internationale Eskalation des syrischen Bürgerkriegs könnte die Folge sein. Unbestätigten Berichten libanesischer Medien zufolge sollen russische Soldaten die regimetreue syrische Armee bereits aktiv im Kampf gegen Jihadisten der Terrormiliz unterstützt haben.

Die Waffenlieferungen seien für den Kampf gegen den Terrorismus bestimmt, hieß es aus Moskau. Man begrüße das Engagement gegen den IS, hieß es aus dem Weißen Haus. Allerdings wäre es skrupellos, das Assad-Regime militärisch noch weiter zu unterstützen.

Indizien für geplante Flugeinsatzzentrale

US-Analysten vermuten laut der Nachrichtenagentur "Reuters", dass Russland eine dauerhafte Militärpräsenz in Syrien errichten will. Dafür sprechen Fertigbauteile für Kasernen und Unterkünfte für "Hunderte von Personen" sowie Baugerät zum Anlegen von Flugplätzen, die Teil der Lieferung waren. Laut den USA plant Russland wahrscheinlich eine Flugeinsatzzentrale.

Nach einer Anti-IS-Koalition unter Führung der USA griff zuletzt auch die Türkei aktiv in den syrischen Bürgerkrieg ein. Deren Luftangriffe richten sich derzeit allerdings fast ausschließlich gegen die Kurden im Norden Syriens, die die IS-Jihadisten bekämpfen.

Der syrische Bürgerkrieg tobt seit knapp vier Jahren, nachdem der syrische Machthaber Bashar Al-Assad friedliche Proteste blutig niederschlagen ließ. Der anschließende bewaffnete Aufstand entwickelte sich sehr bald zum blutigen Bürgerkrieg zwischen verschiedenen Kriegsparteien, darunter auch die Al-Nusra-Front, der syrische Ableger von Al-Kaida, sowie .

Nachdem Assad Giftgas gegen die eigene Zivilbevölkerung einsetzte, drohten die USA mit einer Intervention. Eine UN-Flugverbotszone über dem von Krieg zerrissenen Land wurde bisher stets von der Vetomacht Russland verhindert. Der Assad-Clan ist seit dem Kalten Krieg Moskaus wichtigster Verbündeter in der Region.