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S-Bahn mit bewusstlosen Fahrer führerlos unterwegs

Heute Redaktion
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Am Freitag wunderten sich die Fahrgäste einer S-Bahn in Baden-Württemberg, als der Zug an mehreren Haltestellen vorbeiratterte, ohne anzuhalten. Schließlich gingen die Passagiere nachschauen und fanden den Fahrer bewusstlos im Führerstand.

 

Minutenlang war der Zug ohne Lokführer unterwegs. Als der Zug mehrere Stationen passierte, ohne abzubremsen, liefen die Passagiere nach vorne und sahen durch das Sichtfenster den zusammengesackten Lokführer. Daraufhin zogen sie die Notbremse - doch die funktionierte nicht. In vielen Zügen sende die Notbremse nur ein Signal an den Fahrer. Die wirkliche Bremsung muss er einleiten. 

Kurz später erlangte der Fahrer von allein wieder das Bewusstsein. 

Die Fahrgäste hatten Glück, die Bundespolizei Karlsruhe sprach laut "Stern" von einem gefährlichen Vorfall mit gutem Ausgang. Die Deutsche Bahn versuchte zu beruhigen. "Alle technischen Sicherheitseinrichtungen" hätten funktioniert, die Fahrgäste seinen "zu keinem Zeitpunkt" in Gefahr gewesen. 

Im Normalfall stoppt ein Zug automatisch, wenn nicht regelmäßig die "Totmanntaste" ausgelöst wird. Da der Fahrer ohnmächtig war, hätte die S-Bahn von allein bremsen sollen. "Die Auswertung des Fahrtenschreibers hat keinerlei Abweichungen bei der Auslösung der sogenannten 'Totmanntaste' ergeben."

Nun wird der Lokführer genauer unter die Lupe genommen. Gegen ihn wird wegen Gefährdung des Bahnverkehrs ermittelt.