Sport

Salzburg vor Champions- League-Quali im Hoch

Heute Redaktion
Teilen

Meister Austria am Boden, Vize Salzburg obenauf. Die Gefühlslage bei beiden Mannschaften vor dem Start in die Champions-League-Qualifikation kommende Woche könnte konträrer nicht sein. Die "Bullen" untermauerten ihre Favoritenrolle auf den Titel in der Fußball-Bundesliga mit einem 5:1-Heimsieg im direkten Duell, der Saisonstart mit sechs Punkten und einem Torverhältnis von 10:2 nach zwei Spielen hätte eigentlich kaum besser sein können.

Meister Austria am Boden, Vize Salzburg obenauf. Die Gefühlslage bei beiden Mannschaften vor dem Start in die Champions-League-Qualifikation kommende Woche könnte konträrer nicht sein. Die "Bullen" untermauerten ihre Favoritenrolle auf den Titel in der Fußball-Bundesliga mit einem 5:1-Heimsieg im direkten Duell, der Saisonstart mit sechs Punkten und einem Torverhältnis von 10:2 nach zwei Spielen hätte eigentlich kaum besser sein können.

Die Austrianer müssen die Partie schnell abhaken, wartet doch schon am Dienstag das Heimspiel gegen Islands Meister FH Hafnarfjördur. Spätestens seit dem Out von Sturm Graz gegen Breidablik in der Europa-League-Qualifikation sind die Wiener vor Gegnern aus Island gewarnt. "Die Welt bricht nicht zusammen. Wir werden versuchen, gut zu regenerieren. Meine Mannschaft ist stolz genug, um am Dienstag ein anderes Gesicht zu zeigen", blieb Austria-Trainer Nenad Bjelica optimistisch.

Auch seine Kicker richteten den Blick gleich nach vorne. "Das Spiel tut extrem weh, aber es bringt nichts, in Selbstmitleid zu verfallen. Am Dienstag wartet die nächste schwere Aufgabe", sprach Goalie Heinz Lindner Klartext. Um für die Partie gegen die Isländer gerüstet zu sein, forderte Alexander Gorgon eine genaue Analyse des schwachen Auftritts in der Mozartstadt. "Wichtig ist, dass wir dieses Spiel mit Blick auf Dienstag aufarbeiten."

Austria am Boden

Die Austrianer zeigten große Schwächen in der Abwehr, ein großes Manko war allerdings auch die schlechte Chancenauswertung, die eine offenere Partie verhinderte. "Natürlich ist es nicht angenehm, wenn man ein Spiel so hoch verliert. Das hätte aber nicht sein müssen, wenn wir unsere Chancen besser verwertet hätten. Das ist derzeit unser Problem und muss besser werden", war sich Bjelica bewusst. Da ist vor allem Torschützenkönig Philipp Hosiner gefordert, der seiner Form noch etwas hinterherläuft.

Die Salzburger sind erst einen Tag später im Europacup-Einsatz, sie haben mit dem türkischen Topclub Fenerbahce Istanbul den deutlich stärkeren Gegner. Nach dem zweiten Meisterschaftskantersieg in Folge strotzt der Tabellenführer aber vor Optimismus. "Wir haben für Mittwoch Selbstvertrauen getankt, wenn wir so weiterspielen, können wir jeden schlagen", sagte Innenverteidiger Martin Hinteregger. Und sein Nebenmann Andre Ramalho ergänzte: "Wir sind bereit für Fenerbahce, die Chancen schätze ich mit 50:50 ein. Wenn wir unser Spiel optimal umsetzen, haben wir eine reale Chance."

"Spiel ist mit Risiko versehen"

Gegen die Türken wird vor allem wichtig sein, im eigenen Stadion kein Gegentor zu kassieren. Das wird kein leichtes Unterfangen, zeigte die Salzburger Abwehr - vor allem aufgrund des offensiven Spielstils - doch auch gegen die Austria immer wieder Schwächen in der Defensive. "Unser Spiel ist mit Risiko versehen. Wir hatten unnötige Ballverluste, die dann nicht mehr zu verteidigen waren", war sich Coach Roger Schmidt bewusst.

Das müsse man am Mittwoch besser machen, ansonsten war er mit dem Auftritt seiner in der Liga 21 Partien ungeschlagenen Truppe sehr zufrieden. "Wir wollten den Fans signalisieren, dass die Mannschaft brennt. Diese Topleistung erhöht die Chancen für Mittwoch, auch wenn Fenerbahce, bei allem Respekt für die Austria, von der Qualität noch eine Klasse höher einzuschätzen ist", meinte der Deutsche.

Rückeroberung des Meistertitels?

Optimismus ist im Lager der Salzburger zurecht angesagt, das gilt insbesondere für die Rückeroberung des Meistertitels. "Wenn man im direkten Vergleich mit dem schärfsten Konkurrenten in der zweiten Runde 5:1 gewinnt, ist das schon ein deutliches Signal", sagte Schmidt. Wichtig sei es allerdings nun, nicht abzuheben. "Wir wollen trotzdem am Boden bleiben, es war nur ein Spiel."

Die unterlegenen Gäste haben die erfolgreiche Titelverteidigung noch lange nicht abgeschrieben. "Es ist eine verlorene Schlacht, den Krieg gegen uns müssen sie erst gewinnen", sagte Bjelica. Außenverteidiger Markus Suttner sah das ähnlich. "Ob wir 1:2 oder 1:5 verlieren, ist mir egal. Es ist überhaupt noch nichts verloren."