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"Samstagsmütter" trotzen Demoverbot in der Türkei

Die "Samstagsmütter" demonstrieren seit 1995 jeden Samstag auf dem Galatasaray-Platz.

Heute Redaktion
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Seit 23 Jahren hält eine Gruppe, die sich "Samstagsmütter" nennt jeden Samstag am Galatasaray-Platz in Istanbul einen Protest ab, um an ihre seit den 1980er und 1990er Jahren verschwundenen Söhne, Brüder und Väter – vor allem aus den Kurdengebieten im Südosten der Türkei – zu erinnern.

Am vergangenen Samstag fand der 700. Protest der Samstagsmütter statt. Die Polizei löste den Protest, an dem auch viele ältere Frauen und deren Verwandte teilnahmen, äußerst brutal mit Gummigeschossen und Tränengas auf. Hunderte Einkaufende flüchteten sich hustend in Geschäfte.

Das brutale Vorgehen gegen die Frauen.

Der türkische Innenminister rechtfertige das Vorgehen damit, dass der Protest von "Terrororganisationen" instrumentalisiert würde. Doch die Frauen lassen sich von der Brutalität der Sicherheitskräfte nicht einschüchtern. Sie wollen auch weiterhin jeden Samstag am Galatasaray Gerechtigkeit für ihre verschwundenen Männer, Söhne und Brüder einfordern.

(red)