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Saudischem Blogger droht nun die Enthauptung

Heute Redaktion
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Bild: FB

Das Verwirrspiel rund um die Strafe des regimekritischen saudi-arabischen Bloggers Raif Badawi geht weiter. Seine Frau hat die Medien informiert, dass ihrem Mann möglicherweise wegen Abfalls vom Islam die Todesstrafe droht. Bereits am Sonntag bat sie abermals den deutschen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) um Hilfe.

 "Der Richter ist gegen Raif eingestellt. Er hatte bereits zweimal gefordert, dass Raif wegen Apostasie angeklagt wird." Im Falle einer Verurteilung wegen Glaubensabfall drohe Badawi die Todesstrafe durch Enthauptung, heißt es in dem Text, der im Namen der ganzen Familie Badawi verbereitet wurde.
"Wir haben ernsthafte Gründe zu glauben, dass derselbe Richter erneut (...) für eine Anklage wegen Abfalls vom Islam plädieren wird", so die besorgte Familie weiter.

Deutscher Vizekanzler soll helfen

 "Ich wünsche mir, dass Vizekanzler Gabriel in Verbindung tritt mit den Verantwortlichen in Saudi-Arabien und sie um die Freilassung Raifs bittet und nicht nur um die Freilassung, sondern auch, dass er von Saudi-Arabien nach Kanada ausreisen kann", sagte Ensaf Haidar, die seit der Verhaftung ihres Mannes 2012 in Kanada lebt.
Gabriel sagte dazu dem ZDF: "In der deutschen Bundesregierung setzen sich praktisch alle, die irgendeine Chance haben, für die Freilassung und für den Stopp der Haftstrafe ein." Es sei aber wichtig, dies "sinnvollerweise nicht im Fernsehen" zu besprechen. "Wenn man sich öffentlich produzieren will, dann kann das dazu führen, das genau das Gegenteil passiert." Er werde aber im Rahmen seiner Reise zu einem deutsch-saudischen Wirtschaftsgipfel nach Saudi-Arabien auf jeden Fall mit der dortigen Regierung über Menschenrechte sprechen, kündigte der SPD-Politiker an.