Life

Schädliche Substanzen in Outdoor-Bekleidung

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Dorothy Perkins

Bei einem neuen Test im Rahmen der "Detox"-Kampagne von Greenpeace wurden bei Outdoor-Artikeln diverse Chemikalien, wie auch hormonell wirksame Substanzen, gefunden. Laut einer Aussendung der Umweltorganisation wurden 17 Outdoor-Artikel von zwei unabhängigen Labors erfolgreich auf per- und polyfluorierte Chemikalien, den Perfluorkarbone (PFC) und andere Schadstoffe geprüft.

Bei einem neuen Test im Rahmen der "Detox"-Kampagne von Greenpeace wurden bei Outdoor-Artikeln diverse Chemikalien, wie auch hormonell wirksame Substanzen, gefunden. Laut einer Aussendung der Umweltorganisation wurden 17 Outdoor-Artikel von zwei unabhängigen Labors erfolgreich auf per- und polyfluorierte Chemikalien, den Perfluorkarbone (PFC) und andere Schadstoffe geprüft.

Bei den vier Marken The North Face, Patagonia, Adidas und Salewa wurde festgestellt, dass diese die Chemikalien auch ausdünsten, was somit negative Auswirkungen auf die Luft, etwa in den Geschäften haben kann. Bereits im Vorjahr wurde wetterfeste Marken-Kleidung untersucht, die Ergebnisse waren ähnlich.

Die Untersuchung des Materials der Produkte, von denen auch zwei in Österreich erworben wurden, ergab, das Handschuhe der Marke Mammut übermäßig hohe Konzentrationen der gesundheitsschädlichen Perfluorsulfonsäure (PFOS) enthielt. Der gesetzliche Grenzwert von einem Mikrogramm pro Quadratmeter wurde den Angaben nach um das Neunfache überschritten. Hohe Werte weiterer PFC, für die es keine Grenzwerte gibt, wie Fluortelomeralkohole (FTOH) wurden in fast allen Jacken festgestellt.

Spitzenreiter waren die Jacken von Adidas, Jack Wolfskin, The North Face und Salewa. Ebenso stieß man auf die hormonell wirksamen Weichmacher Phthalate oder Nonylphenole.

Greenpeace wies darauf hin, dass Jacken mit PFC-freien Membranen oder Imprägnierungen aus Polyester und Polyurethan die ähnliche wetterfeste Eigenschaften wie die belasteten Produkte aufweisen, nur die Ölbeständigkeit sei bei ihnen nicht gegeben, doch das dürfte für die Mehrheit der Konsumenten nicht ein Problem sein. Ohnehin solle man sich fragen, ob man überhaupt so eine spezielle Jacke brauchen würde, denn für eine alltägliche Verwendung sind Outdoor-Artikel nicht unbedingt die einzige Lösung, so Sprinz.
In wissenschaftlichen Studien wurde schon mehrmals gewarnt, dass PFC das Immunsystem schwächen können, ebenso wurde ein negativer Einfluss auf die Fruchtbarkeit bei Frauen festgestellt. Bei Tieren, die mit PFOS belastet waren, ergaben sich zusätzlich noch Hinweise auf Leberschäden, andere Studien sahen erhöhte Krebsgefahr. Greenpeace forderte ein gesetzliches Verbot von PFC auf EU-Ebene. Einige Modemarken haben bereits auf freiwilliger Basis auf die Verwendung dieser Chemikalien verzichtet.

"PFC gelangen nicht nur in die weltweiten Wasserwege, sondern wie unsere Untersuchung gezeigt hat, auch in die Luft und können nicht nur die Umwelt, sondern auch die menschliche Gesundheit belasten", kommentierte Claudia Sprinz, Konsumentensprecherin bei Greenpeace, das Testergebnis der Folgeuntersuchung.