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Schaltet die EU das freie Internet ab?

Heute Redaktion
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Das EU-Parlament stimmt über das neue Urheberrecht ab. Befürworter hoffen, dass Urheber für ihre Leistungen endlich bezahlt werden. Kritiker befürchten das Ende des freien Internets.

Die Reform

Allein auf der Videoplattform YouTube werden pro Minute bis zu 500 Stunden Bewegtbildmaterial hochgeladen. Wie kann sichergestellt werden, dass mit dieser Masse von Fotos, Videos und Musik keine Urheberrechte verletzt werden? Die Copyright-Reform der EU soll das alte Urheberrecht ans Internet-Zeitalter anpassen.

Uploadfilter

Vor allem Artikel 13 im EU-Entwurf wird kritisiert (im endgültigen Gesetz wird er Artikel 17 heißen). Hier wird indirekt verlangt, dass Plattformen wie YouTube Uploadfilter einsetzen. Diese Software soll beim Hochladen prüfen, ob Bilder, Videos oder Musik urheberrechtlich geschützt sind. Kritiker fürchten deshalb Zensur und sprechen vom "Tod des Internets". Denn automatisierte Uploadfilter könnten auch Videos mit kritischen Inhalten aussortieren. Sie könnten Satire und Parodie nicht erkennen. Ein Hochladen der meisten Memes und Gifs wäre unmöglich.

Geistiges Eigentum

Befürworter hingegen hoffen, dass Urheber für ihre Arbeit mehr Geld von den Plattformen bekommen. Die Plattformen müssen entweder Lizenzverträge mit Urhebern abschließen oder unzulässige Inhalte blockieren.

Leistungsschutz

Artikel 11 sieht ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage vor. Suchmaschinen wie Google News müssten für das Zeigen von Artikel-Ausschnitten Geld an die Verlage zahlen.

Votum

Wie die Abstimmung am Dienstag ausgeht, ist völlig offen. (red)