Ukraine

Schicksal unbekannt – Russland entführt AKW-Direktor

Entführungs-Alarm rund um den Chef des besetzten AKW Saporischschja: Seit Freitag fehlt vom Direktor des größten Atomkraftwerks in Europa jede Spur.

Nikolaus Pichler
Der Direktor des AKW Saporischschja ist laut ukrainischen Angaben von russischen Truppen verschleppt worden.
Der Direktor des AKW Saporischschja ist laut ukrainischen Angaben von russischen Truppen verschleppt worden.

Der Chef des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja, Ihor Muraschow, ist nach ukrainischen Angaben von Moskauer Truppen entführt worden. Das teilte der Präsident der Betreibergesellschaft Enerhoatom, Petro Kotin, am Samstag mit. Der Generaldirektor des größten europäischen Kernkraftwerks wurde demnach am Vortag von einer russischen Patrouille am AKW-Standort Enerhodar auf der Straße gestoppt, aus dem Auto gezerrt und mit verbundenen Augen an einen unbekannten Ort gebracht. Eine Erklärung von russischer Seite gab es zunächst nicht. Russland hält das AKW seit Anfang März besetzt.

"Es gibt keine Erkenntnisse zu seinem Schicksal", teilte Kotin im Nachrichtenkanal Telegram mit. Er warf Russland atomaren Terrorismus gegen das Management und gegen die Mitarbeiter des Kraftwerks vor. Muraschow, der die Hauptverantwortung für das sichere Funktionieren und die nukleare Sicherheit der Anlage trage, müsse sofort freigelassen werden.

Das AKW war immer wieder beschossen worden. Sowohl die russischen Besatzer als auch die ukrainischen Behörden warnten mehrfach vor einem möglichen atomaren Zwischenfall mit massiven Auswirkungen für ganz Europa.

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    Das Team der IAEA-Inspektoren unter der Führung von Generaldirektor Rafael Grossi auf dem Gelände des russisch-kontrollierten AKW Saporischschja in der Ukraine am 1. September 2022.
    Das Team der IAEA-Inspektoren unter der Führung von Generaldirektor Rafael Grossi auf dem Gelände des russisch-kontrollierten AKW Saporischschja in der Ukraine am 1. September 2022.
    via REUTERS
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