Welt

Schießerei vor jüdischer Schule in Toulouse

Heute Redaktion
Teilen

Ein Unbekannter hat am Montagmorgen vor einer jüdischen Schule in Toulouse das Feuer eröffnet. Mindestens vier Menschen wurden getötet, mehrere verletzt.

Ein Unbekannter hat am Montagmorgen vor einer jüdischen Schule in Toulouse das Feuer eröffnet. Die Opferzahl stieg auf vier Tote.

Laut Polizei schoss der Täter vor der jüdischen Schule "Ozar Hatora"  im Bezirk La Roseraie mit einer Neun-Millimeter-Waffe auf einen Mann. Dann stellte der Unbekannte seinen Motorroller ab, ging auf das Schulgelände und feuerte mit einer Waffe des Kalibers 11,43 Millimeter.

Der Mann schoss laut Staatsanwaltschaft wahllos auf Erwachsene und Kinder; Kinder habe er sogar bis ins Schulgebäude verfolgt. Dann ergriff der Täter mit seinem Motorroller die Flucht. Bei den vier Todesopfern handelt es sich um einen 30-jährigen Religionslehrer, seine beiden drei und sechs Jahre alten Kinder sowie ein weiteres Kind im Alter von zehn Jahren. Ein 17-jähriger Jugendlicher wurde schwer verletzt.

Mysteriöse Morde

Der Täter verwendete die gleiche Waffe, mit der in den vergangenen Tagen auch drei Fallschirmjäger in Toulouse und im 50 Kilometer entfernten Montauban getötet worden waren. Am Sonntag vor einer Woche wurde von einem Motorroller aus in Toulouse einen Fallschirmjäger erschossen, der in Zivil unterwegs war. Wenige Tage später tötete im 50 Kilometer entfernten Montauban ebenfalls ein Motorrollerfahrer zwei weitere Fallschirmjäger, die gerade Geld von einem Bankautomaten abheben wollten. Ein dritter Fallschirmjäger wurde bei dem Angriff schwer verletzt.

Die Schüsse stammen in beiden Fällen aus derselben Waffe mit Kaliber 11,43 Millimeter. Der Täter ging immer ähnlich vor: er schoss auf offener Straße und mitten am Tag gezielt auf seine Opfer.

Verdacht auf Terrorismus

Die französische Justiz ermittelt nun wegen des Verdachts auf Terrorismus. Die für Terrorismus zuständige Staatsanwaltschaft in Paris nahm Ermittlungen in den drei Fällen auf, wie Staatsanwalt François Molins am Montag mitteilte. Es gehe um "Mord und versuchten Mord im Zusammenhang mit einer terroristischen Vereinigung".

"Wir sind entsetzt über diesen Angriff und wir vertrauen darauf, dass die französischen Behörden diese Tragödie vollständig aufklären und die Täter vor Gericht bringen", sagte der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Jigal Palmor.

Sarkozy besucht Schule

Der französische Präsident . Für diesen Dienstag ordnete Sarkozy eine Schweigeminute in allen Schulen des Landes an. Am Tatort sprach das Staatsoberhaupt von einer "nationalen Tragödie". Die französische Regierung ordnete nach der Tat eine verschärfte Überwachung aller jüdischen Schulen im Land an.