Niederösterreich

Schildkröten-Auffangstation in NÖ schreit um Hilfe

Österreichs einziges Schildkröten-Tierheim platzt aus allen Nähten. "Wir brauchen dringend Hilfe", so Markus Putzgruber, der Obmann des Vereins.

Erich Wessely
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Station versorgt Schildkröten
Station versorgt Schildkröten
RespekTurtle

Österreichs einziges Schildkröten-Tierheim, das in Seebarn am Wagram im Bezirk Tulln steht, platzt bald aus allen Nähten. „Derzeit werden immer mehr Tiere aus ganz Österreich bei uns abgegeben und immer mehr Leute fragen, ob sie auch andere Reptilien bringen können. Aber dafür fehlt uns das Geld. Wir brauchen dringend Hilfe“, teilt Markus Putzgruber, Obmann des Vereins RespekTurtle, dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Als kleinen Lichtblick nennt er den demnächst erwarteten amtlichen Status des einzigen Schildkrötentierheims in Österreich. „Eine mündliche Zusage gibt es bereits. Vielleicht gibt es für uns dann auch finanzielle Unterstützung von amtlicher Seite.“

Insgesamt über 400 Tiere

Als jährlich anfallende Kosten für die Erhaltung der insgesamt mehr als 400 Tiere nennt Putzgruber 20.000 Euro an Tierarztkosten, 8.000 Euro Futterkosten und etwa 4.000 Euro für Strom. „Um die Kosten etwas zu verringern, bieten wir Tierfreunden Patenschaften an und freuen uns auch über private Spenden. Für etwa die Hälfte der Kosten müssen wir allerdings selbst aufkommen“, erklärt der Vereinsobmann.

Auch fleichfressende Alligatorschildkröten

Um den abgegebenen und ausgesetzten Schildkröten eine artgerechte Bleibe zu bieten, hat Markus Putzgruber vor drei Jahren den Verein "RespekTurtle" gegründet. Auf einem Areal von rund 2.500 Quadratmetern mit vier Teichen und einigen Großanlagen leben derzeit rund 400 Schildkröten der verschiedensten Arten, von Riesen- bis zu fleischfressenden Alligatorschildkröten und von Sumpf- bis zu Schmuckschildkröten. Dazu kamen noch Hunde, Katzen, einige Geckos, ein Dutzend Papageien, Wellensittiche, Kaninchen und Meerschweinchen.

Tiere können sehr alt werden

Als Grund für das Weggeben oder Aussetzen von Schildkröten nennt der erfahrene Tierschützer das Wachstum und die Lebenszeit der Tiere. Einige Schildkröten sind zu Beginn sehr klein, etwa in Münzgröße, und können in einem Aquarium gehalten werden. Doch bald sind sie dafür zu groß und werden deshalb weggegeben. Andere wieder können sehr alt werden, manche bis zu 100 Jahre. Sie werden für ihre Besitzer zu einer nicht mehr tragbaren Belastung. Weil immer mehr Wasserschildkröten – zum Beispiel aus Aquarien – abgegeben werden, plant die Vereinsleitung, einige Teiche noch mehr anzulegen.

Wunsch: Großes Reptilienheim in NÖ

Für die Zukunft wünscht sich der Tierfreund die Errichtung eines großen Reptilientierheims in Niederösterreich. „Es wäre so wichtig“, betont er, „etwas für Reptilien zu tun. Sie können nicht schreien und leiden oft ein Leben lang. Es muss unbedingt mehr Aufklärung für ihre richtige Haltung und Fütterung getan werden.“

Nach Meinung Putzgrubers wäre ein großes österreichisches Reptilientierheim auch ein ideales Ausflugsziel für Jung und Alt aus Nah und Fern. „Wir bekommen sogar jetzt schon Besuche aus Deutschland, weil unsere Station so einzigartig ist“, sagt er. „Nirgends gibt es so viele verschiedene Schildkröten wie bei uns.“

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