Wirtschaft

Schillerplatz-Deal laut Prokurist "Packelei"

Heute Redaktion
Teilen

Bei der Zeugeneinvernahme eines Telekom-Austria-Mitarbeiters Dienstagvormittag im Schillerplatz-Prozess wurden einige bemerkenswerte Äußerungen anderer Mitarbeiter bekannt, die der Zeuge als Leiter der Inneren Revision damals bei Besprechungen zu dem Thema protokollierte. So hatte ein Telekom-Prokurist den Schillerplatz-Deal als "eindeutige Packelei" kritisiert.

Bei der Zeugeneinvernahme eines Telekom-Austria-Mitarbeiters Dienstagvormittag im Schillerplatz-Prozess wurden einige bemerkenswerte Äußerungen anderer Mitarbeiter bekannt, die der Zeuge als Leiter der Inneren Revision damals bei Besprechungen zu dem Thema protokollierte. So hatte ein Telekom-Prokurist den als "eindeutige Packelei" kritisiert.

Dieser Mitarbeiter sei nicht direkt in den Deal involviert gewesen, erläuterte der Revisor am Dienstag im Zeugenstand. Er las seine eigenen handschriftlichen Notizen von damals vor.

Herzattacke nach Drohungen

Auffallend war auch, dass ein nunmehr schwer erkrankter früherer Telekom-Mitarbeiter, der bei dem Deal laut Zeugenaussagen eine wichtige Rolle spielte und viele Besprechungen führte, laut Protokoll verhalten drohte. Er habe über jeden Beteiligten "ein Dossier in der Schublade", zitierte der Revisor handschriftliche Vermerke aus dem Protokoll. Der derart Drohende war Leiter der Immobilien-Abteilung in der Telekom und ist nach einem Herzstillstand nicht vernehmungsfähig.

Verkauf befürwortet aber nicht unterschrieben

In seinem Büro waren keine Unterlagen zum Schillerplatz gefunden worden. Während ihn eine Zeugin im Prozess als kritisch gegenüber dem Schillerplatz-Verkauf beschrieben hatte, meinen die nun angeklagten Ex-Telekom-Manager, er habe den Verkauf befürwortet. Unterschrieben hat der Betreffende allerdings nicht, der Schillerplatz-Deal war als einziges Immobiliengeschäft dieser Jahre vom damaligen Telekom-Generaldirektor und dessen Finanzvorstand Stefano Colombo unterschrieben worden.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten vor, die Immobilie ohne aktuelles Verkehrswertgutachten zu billig an den damaligen nun mitangeklagten ÖBB-Chef verkauft zu haben, die Beschuldigten bestreiten dies.