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Schladming: Heute steigt die große Revanche

Heute Redaktion
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Rache ist süß! Nach der Kitz-Krise erwarten die Ski-Fans heute beim Nacht-Slalom in Schladming die große Revanche. Mehr als eine Million Daumendrücker vorm Fernseher und 50.000 an der Strecke fiebern mit. Ex-Slalom-Gigant Thomas Sykora analysiert für Heute die Siegchancen. Fazit: Wir haben fünf heiße Eisen im Feuer.

- Reinfried Herbst: Auf pickelharten Pisten ist er für mich der absolut Beste. Er fährt den kürzesten und schnellsten Schwung. Darum ist seine Beschleunigung so sensationell. Was heute gegen ihn spricht, ist der prognostizierte Neuschnee. Obwohl er im Vorjahr bei diesen Bedingungen gewonnen hat, mag er das nicht. Und: Die Ausfälle schmerzen. Das kann den Reini durchaus blockieren.

- Benni Raich: Er ist ein echter Killer-Typ. Skifahrerisch ist er für mich einer der Besten überhaupt - und Schladming liegt ihm, was seine vier Siege beweisen. Hier muss er nicht, wie in Kitzbühel, an die Kombi  denken und kann befreit auffahren. Der Nachteil: Er trainiert weniger Slalom als die Spezialisten. Da fehlen dann oft ein paar Zehntel zur Spitze.

- Marcel Hirscher:

Marcel ist ein Hasardeur. Darum ist er mit den anderen vier nicht zu vergleichen. Keine Frage: Marcel kann so schnell fahren wie die Allerbesten. Aber: Er benötigt mehr körperlichen Einsatz für den gleichen Speed. Bei ihm ist es deshalb immer eine Gratwanderung. Das Risiko rauszufliegen, ist extrem hoch.

- Manni Pranger: Für mich ist er der Einzige in unserem Quintett, der wirklich taktieren kann. Manni teilt sich die Läufe ein, ist aber rein von der Beschleunigung nicht so stark wie beispielsweise Herbst. Das Problem: Zurzeit fehlt unserem Slalom-Weltmeister das letzte Vertrauen und die letzte Sicherheit - darum die Ausfälle.

- Mario Matt: Ich habe noch nie so einen Sieger-Typen gesehen wie den Mario. Sieht er eine Chance, dann nützt er sie. Hinter der heftigen und übertriebenen Kritik an seiner Skifirma Salomon, steckt meiner Meinung nach Kalkül: Mario will so das beste Material bekommen, um noch auf den Olympia-Zug aufzuspringen. Seine Probleme haben aber nichts mit den Skiern zu tun.

Klaus Pfeiffer